Jobcenter soll Trier-West aufwerten

Trier-West · Hoher Besuch im Jobcenter Trier: Obwohl schon acht Monate in Betrieb, ist die Einrichtung nach ihrem Umzug nach Trier-West nun offiziell eingeweiht worden. Landesinnenminister Roger Lewentz sowie zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens der Stadt Trier kamen zur Eröffnungsfeier in die Gneisenaustraße.

 Oberbürgermeister Klaus Jensen, Jobcenter-Geschäftsführerin Marita Wallrich, Katharina Barley und ADD-Präsidentin Dagmar Barzen (von links) spielen bei der offiziellen Eröffnung des Jobcenters das Labyrinth-Spiel am Stand von Don Bosco. TV-Foto: Friedemann Vetter

Oberbürgermeister Klaus Jensen, Jobcenter-Geschäftsführerin Marita Wallrich, Katharina Barley und ADD-Präsidentin Dagmar Barzen (von links) spielen bei der offiziellen Eröffnung des Jobcenters das Labyrinth-Spiel am Stand von Don Bosco. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier-West. "Hier hat sich was getan", sagt Landes-Innenminister Roger Lewentz bei der Einweihung und offiziellen Schlüsselübergabe des neuen Jobcenters in Trier-West. Im Dezember vergangenen Jahres räumten die 90 Mitarbeiter in der Dasbachstraße in Trier-Nord ihre Büros. Im Gepäck hatten sie 20 000 Akten. Die Einrichtung, die in der Stadt Trier 6500 Hartz-IV-Empfänger betreut, hat in der frisch renovierten Kaserne in der Gneisenaustraße 38 wieder ihren Betrieb aufgenommen. "Wir sind gut angekommen und fühlen uns hier sehr wohl", sagt Marita Wallrich, Geschäftsführerin des Jobcenters. Weiteres Gebäude wird umgenutztOberbürgermeister Klaus Jensen erklärt, nach dem Haus des Jugendrechts werde mit dem Jobcenter nun ein weiteres Kasernengebäude in der Gneisenaustraße wieder sinnvoll genutzt. Im Rahmen des Projekts "Soziale Stadt" zur Förderung von Stadtteilen mit besonders hohem Entwicklungsbedarf beteiligte sich auch das Land mit 1,3 Millionen Euro an den Baukosten in Höhe von fünf Millionen Euro."Die ganze Reihe an maroden Kasernengebäuden war für viele Menschen ein Kennzeichen für einen schlecht angesehenen Stadtteil", sagte Jensen. Durch die schöne Architektur der sanierten denkmalgeschützten Fassade sei das Jobcenter aber nun die Perle des Stadtteils, erklärte Jensen. Das zeige den Menschen in Trier-West auch, dass sich der Stadtteil weiterentwickele.In der Gneisenaustraße liegt nun noch eine Kaserne brach, die an den zugenagelten Fenstern zu erkennen ist.1700 Arbeitslose vermittelt

Die 90 Mitarbeiter des Jobcenters beraten die Hartz-IV-Empfänger und versuchen, sie in den Arbeitsmarkt zu vermitteln. 2012 habe das Jobcenter 1700 Menschen in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt, sagt Heribert Wilhelmi, Chef des Arbeitsamtes Trier.Zudem seien 14,3 Millionen Euro an Lebensunterhalt sowie 13,4 Millionen Euro für Unterkunft und Heizung an die 6500 Leistungsempfänger in der Stadt ausgezahlt worden. Außerdem förderte das Jobcenter die Klienten im vergangenen Jahr mit Umschulungen im Wert von fünf Millionen Euro. Jugendberufsagentur gefordert

Doch mit dem Neubau des Jobcenters dürfe mit den Investitionen in die Arbeitsvermittlung nicht Schluss sein. Für das Jahr 2014, sagt Wilhelmi zu Jensen, wünsche er sich in der Gneisenaustraße eine Jugendberufsagentur. Sie solle speziell junge Menschen unter 25 Jahren auf den Beruf vorbereiten und in den Arbeitsmarkt integrieren.Das Jobcenter befindet sich seit dem Umzug nach Trier-West im Stadtteil mit der höchsten Arbeitslosigkeit (2011: 9,1 Prozent Arbeitslosenquote) und somit nah an den Menschen, die die Hilfe am nötigsten haben. Extra

Für den Zeitraum von 2008 bis 2011 hat die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr erstmals die Arbeitslosenquoten speziell für die einzelnen Ortsbezirke veröffentlicht. Schlusslicht ist in den vergangenen Jahren stets der gleiche Stadtteil, nämlich Trier-West mit Quoten zwischen 9,9 Prozent (2008) und 9,1 Prozent (2011). Nach Trier-West belegten die schlechtesten Plätze in der Vier-Jahres-Statistik die Bezirke Nells Ländchen (höchster Wert: 9,3 Prozent im Jahr 2008), Pallien (höchster Wert: 7,5 Prozent von 2008 bis 2010), und Mariahof (höchster Wert 6,9 Prozent im Jahr 2008). Die besten Plätze in der Vier-Jahres-Statistik halten Eitelsbach (niedrigster Wert: 1,2 Prozent, 2011), Tarforst (niedrigster Wert: 1,3 Prozent, 2008), Filsch (niedrigster Wert: 1,7 Prozent, 2011) und Kernscheid (niedrigster Wert: 2,1 Prozent, 2009). Die Arbeitslosenquote hat sich in fast allen Trierer Stadtbezirken seit 2008 leicht verbessert. wocExtra

Die Sanierungsarbeiten am Gebäude der ehemaligen Kaserne starteten Mitte 2011. Das neue Jobcenter hat drei Etagen plus Keller. Im Erdgeschoss befindet sich die Kundentheke, in den oberen Etagen gibt es die Büros der Sachbearbeiter. Die 90 Mitarbeiter des Jobcenters verfügen über 83 Büros. 20 000 Akten werden im Archiv aufbewahrt. Ein neues Aufrufsystem soll die Wartezeit der Kunden verkürzen. Das Jobcenter Stadt Trier (Gneisenaustraße 38) ist für die Stadt und damit 6500 Leistungsempfänger zuständig.. Für die Ortschaften des Kreises ist das Jobcenter Trier-Saarburg zuständig, das sich weiterhin in der Dasbachstraße 9 befindet. bc

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