Arbeitsmarkt Jobcenter Trier sucht familienfreundliche Arbeitgeber

Trier · Betriebe sollen Frauen und Männern mit schulpflichtigen Kindern eine Chance eröffnen – insbesondere auch denen, die von Grundsicherung leben.

  Claudia Tesdorf vom Jobcenter Trier Stadt bereitet die Aktion „Einstellungssache! Jobs für Eltern“  vor. Sie ist Ansprechpartnerin für Familien, Alleinerziehende und deren zukünftige, familienfreundliche Arbeitgeber.      Foto: Jobcenter Trier Stadt

Claudia Tesdorf vom Jobcenter Trier Stadt bereitet die Aktion „Einstellungssache! Jobs für Eltern“  vor. Sie ist Ansprechpartnerin für Familien, Alleinerziehende und deren zukünftige, familienfreundliche Arbeitgeber.   Foto: Jobcenter Trier Stadt

Foto: Jobcenter Trier

Der Titel der Aktion lautet „Einstellungssache! Jobs für Eltern“. Unter diesem Schlagwort sucht das Jobcenter Trier Stadt  familienfreundliche Arbeitgeber, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit Kindern im schulpflichtigen Alter eine Chance geben möchten.

Bundesweit mehr als  100 000 Kinder aus Familien, die von Grundsicherungsleistungen leben, werden nach den Ferien am 6. August mit der Schule beginnen oder auf eine weiterführende Schule wechseln.

Dann können auch Eltern beruflich in einen neuen Lebensabschnitt starten.

„Unserer Erfahrung nach möchten viele Eltern gerne wieder einsteigen oder mehr arbeiten als bisher, aber es finden sich schwer geeignete Arbeitsstellen, bei denen die Arbeitszeiten mit den Betreuungszeiten der Kinder vereinbar sind“, erzählt Claudia Tesdorf vom Jobcenter Trier Stadt. Dort arbeitet die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) eng mit Familien zusammen.  Sie   wird zu Schuljahresbeginn  Kunden gezielt ansprechen, die bereits einen Minijob haben und diesen zu einer sozialversicherungspflichtigen Stelle aufstocken möchten. Gleitzone, Teilzeitstelle oder Vollzeit – alles sei möglich.

„Im Jobcenter Trier Stadt sind 769 Bedarfsgemeinschaften mit Kindern im schulpflichtigen Alter von sechs bis 15 Jahren gemeldet. Etwa 50 Prozent  davon sind alleinerziehend“, sagt Marita Wallrich, Geschäftsführerin des Trierer Jobcenters. Um den Kindern und ihren Eltern in diesen Familien eine Perspektive zu ermöglichen, ist auch der gemeinsame Arbeitgeberservice von Agentur für Arbeit und Jobcenter Trier Stadt mit an Bord. „Die Kollegen sprechen gezielt Arbeitgeber an, die gerne eine Mutter oder einen Vater fest einstellen möchten“, so die Geschäftsführerin.

Für Arbeitgeber, die bisher eine Arbeitsstelle als Minijob vergeben haben, lohnt sich laut Jobcenter die Umwandlung in eine sozialversicherungspflichtige Stelle außer im Blick auf die hohe Arbeitsmotivation von Eltern auch finanziell: „Die Sozialversicherungsabgaben bei einem Minijob betragen 31 Prozent. Bei einem Job, der in der Gleitzone liegt, sind es mit 21 Prozent direkt zehn Prozent weniger. Bereits wer den Lohn auf 700 Euro aufstockt, zahlt zum Beispiel lediglich 65,45 Euro anstatt 67,50 Euro anteilig an die Rentenversicherung. Auch der Beitrag zur Krankenversicherung ist für den Arbeitgeber niedriger“.

Einstellungen sind zum Schuljahresbeginn oder später möglich. Es ist auch möglich, ein Praktikum zum gegenseitigen Kennenlernen voranzusetzen. Interessierte Arbeitgeber melden sich bei  Claudia Tesdorf, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Telefon: 0651/205 2114, E-Mail: Jobcenter-Trier.Stadt-BCA@jobcenter-ge.de

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