Jugendpflege und Polizei zufrieden mit alkoholfreiem Weiberdonnerstag

Trier · Der Jugendbeauftragte der Polizei, Marc Powierski, und die Jugendpflegerin der Stadt, Susanne Schmitz, werten das Alkoholverbot am Weiberdonnerstag in der Trierer City als Erfolg. Im Jugendhilfeausschuss wird aber auch Kritik am Konzept laut.

Trier. Der Jugendhilfeausschuss der Stadt Trier hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Alkoholverbot in der Trierer Innenstadt am Weiberdonnerstag befasst. Einigkeit herrschte darüber, dass dieses Verbot Wirkung gezeigt hat. Hierzu legte Marc Powierski, Jugendbeauftragter der Polizeidirektion Trier, entsprechende Zahlen vor. "2012 haben wir 42 Straftaten an diesem Tag registriert, in diesem Jahr bis 17 Uhr keine und bis Freitag in der Früh nur sieben", berichtet Powierski. Die Zahl der Platzverweise ist von 100 auf fünf zurückgegangen, die Zahl der stark alkoholisierten Jugendlichen, die behandelt werden mussten, von 60 auf ebenfalls fünf.
Auch die Stadtjugendpflegerin Susanne Schmitz ist mit dem Ergebnis zufrieden. "Mit diesem Aufwand lassen sich Alkoholexzesse künftig vermeiden." Sie betont, dass die Suchtprävention vielschichtiger ist und ganzjährig thematisiert werden müsse. Wichtig sei, die Eltern in diesen Fragen zu sensibilisieren und den Jugendlichen zu zeigen, wie legale Suchtmittel sich auf Körper und Verhalten auswirken. "Exzesse wie im Vorjahr konnten vermieden werden, weil die Schulen am Konzept mitgearbeitet haben", sagt Schmitz.
Hilger Hoffmann, Leiter des Exzellenzhauses, gesteht, dass er sich im Vorfeld nicht sicher war, ob das Konzept mit einer Karnevalsfeier im Exzellenzhaus aufgehen würde. "800 Jugendliche haben bis in die Nacht sehr friedlich gefeiert", berichtet er. Sorgen bereitet ihm, dass er rund um das Ex-Hausgelände "jede Menge leere Schnapsflaschen" gefunden hat. Hier sei noch Handlungsbedarf.
Kritisch setzt sich Reinhold Spitzley, Geschäftsführer des Palais-Vereins, mit dem Alkoholverbot auseinander: "Zwar konnten wir eine Katastrophe wie im Jahr 2012 verhindern, aber ob unser Ansatz der richtige ist, muss doch bezweifelt werden." Er findet, dass der an Weiberdonnerstag mit 166 Polizisten betriebene Aufwand zu groß war. Auch ihm ist wichtig, dass die Präventionsarbeit intensiviert wird.
Die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Stadtbürgermeisterin Angelika Birk, versteht die Kritik am Sicherheitskonzept für Weiberfastnacht nicht: "Wir konnten vermeiden, dass Jugendliche stark alkoholisiert aufgelesen werden mussten, und haben bewiesen, dass wir trotzdem feiern können." itz

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