Junge Lyriker zwischen Gut und Böse

Trier · Zahlreiche Schüler und einige Ehrengäste sind am Mittwoch, 7. September, zur Eröffnung des Gedichtwettbewerbs Lyrix im Stadtmuseum Simeonstift erschienen. Das Thema des Wettbewerbs lautet diesen Monat "Zwischen Gut und Böse" und spielt auf eine umstrittene historische Persönlichkeit an.

 Ehemaliger Lyrix-Gewinner: Martin Piekar nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch seine Gedichte. TV-Foto: Julia Schulz

Ehemaliger Lyrix-Gewinner: Martin Piekar nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch seine Gedichte. TV-Foto: Julia Schulz

Foto: Julia Schulz (jusc) ("TV-Upload Schulz"

Trier. Künstler, Friedenskaiser, Tyrann und Muttermörder. "Zwischen Gut und Böse" stehen nicht nur Kaiser Neros Taten, sondern auch die Teilnehmer des größten deutschen Gedichtwettbewerbs Lyrix im September. Nach dessen Eröffnung am Mittwoch im Stadtmuseum Simeonstift in Trier können Schüler zwischen zehn und 20 Jahren nun selbst geschriebene Gedichte zum Thema "Zwischen Gut und Böse" einsenden. Kaiser Nero dient dabei als Inspirationsquelle. Deshalb sind die drei Museen der Nero-Ausstellung in diesem Monat die Austragungsorte des Wettbewerbs.
Insgesamt 100 Schüler, Lehrer und Ehrengäste lauschten bei der Eröffnung gebannt Kinderbuchautor Georg Bydlinski und dem ehemaligen Lyrix-Gewinner Martin Piekar.
Die Schüler teilen die Faszination für die Poesie mit den Autoren. Elena Ballhaus, 13, vom Stefan-Andres-Gymnasium in Schweich begeistert besonders, "dass man alle seine Gefühle in Gedichte reinpacken kann". Sie schreibe selbst über "alles Mögliche" und fände ihre Inspiration dafür im Internet. Janek Kalcik, 14, vom Thomas-Morus-Gymnasium in Daun hingegen erzählt, er beschäftige sich hauptsächlich im Deutschunterricht mit der Poesie. Beide Schüler können sich vorstellen, einmal bei Lyrix mitzumachen. "Die Tür der Lyrik zum Klassenzimmer zu öffnen" ist dem Lyrixverein laut Malte Blümke, Vorstandsmitglied, somit gelungen.
Initiiert wurde Lyrix 2008 vom Deutschen Philologenverband und dem Deutschlandfunk. Diesen September veranstalten sie den Wettbewerb gemeinsam mit dem Friedrich-Bödecker-Kreis Rheinland-Pfalz und dem rheinland-pfälzischen Bildungsministerium.
Hannah Kleinen, Geschäftsstelle des Lyrixvereins, erläutert den Wettbewerbsverlauf: Monatlich vergibt der Verein ein neues Thema, zu dem die Schüler Gedichte einreichen können. Am Ende jedes Monats kürt eine Jury den Sieger, und zum Jahresende werden aus ihnen zwölf Jahressieger bestimmt. Diese dürften dann an einem professionellen Lyrik-Workshop in Berlin teilnehmen.
Nach der Eröffnungsveranstaltung nahmen die Schüler an Lyrix-Workshops teil. Martin Piekar und Georg Bydlinski unterstützten die jungen Dichter dort beim Schreiben ihrer eigenen Werke und erklärten, dass auch Lyrik vieles sein kann: Gut und Böse.Extra

Das Gedicht "Zwischenvers" von Georg Bydlinski, das er extra für Lyrix zum Thema "Zwischen Gut und Böse" schrieb: Überall verzweckte Gebäude mit genormten Türen und Fenstern Sich Räume schaffen dazwischen: Atemraum Denkraum Dahinterkommen dass du nur dazwischen du selbst werden kannst nicht vereinnahmt facettenreich frei In den Zwischenräumen wachsen wie ein Baum auf einer Lichtung In den Zwischenräumen tanzen und träumen.

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