Kampf den Schimmelwohnungen

122 städtische Wohnungen gibt es im Trierer Stadtteil Mariahof. Viele davon sind akut sanierungsbedürftig. In der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats Trier-Mariahof hat Bürgermeisterin Angelika Birk schnelle Hilfe für die Bewohner zugesagt. Uneins war sich der Rat über die Kürzung des Ortsbeiratsbudgets.

 Marode Fenster, durch die es hineinregnet, Schimmel an den Wänden: Viele der 122 städtischen Wohnungen auf Mariahof müssten saniert werden. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Marode Fenster, durch die es hineinregnet, Schimmel an den Wänden: Viele der 122 städtischen Wohnungen auf Mariahof müssten saniert werden. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier-Mariahof. "Manche Wohnungen in Trier sehen aus wie in der DDR vor der Wende", sagt Sozialdezernentin Angelika Birk (Grüne) in der Sitzung des Ortsbeirats Trier-Mariahof. "Und die gehören der Stadt", fügt sie hinzu. Ganz so schlimm wie in Trier-West und -Nord sei es in Mariahof allerdings nicht. Doch auch hier klagen die Bürger über marode Fenster, durch die es zieht und regnet, oder über Schimmel.

"Das Problem ist gigantisch", sagt die Bürgermeisterin. 700 Wohnungen sind in städtischem Besitz, 122 davon in Mariahof. "Die Politik hat den Wohnungsbau jahrelang nicht an die erste Stelle gesetzt - eine bemerkenswerte Vernachlässigung", kritisiert Birk. Die Stadt habe auf Forderung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Wohnungen verkauft. "Ich habe den Verkauf gestoppt." Denn es gebe Wohnungsnot in Trier, besonders bei preiswerten Wohnungen. Da wolle sie Einflussmöglichkeiten behalten.

Das geplante Wohnraumkonzept nimmt Form an. In dieser Woche hätten die beauftragten Fachleute begonnen, Wohnungen zu begutachten, berichtet Birk. Für akute Mängel haben sie und Wohnungsamtsleiter Hans-Werner Meyer eine schnelle Lösung: Alle Bewohner städtischer Wohnungen in Mariahof werden angeschrieben und sollen Schäden melden. Diese sollen dann kurzfristig behoben werden.

Gute Chancen hingegen hat der Stadtteil, was die Schulstandorte angeht. Die Grundschule sei, so Birk, nicht gefährdet. Denn die Zahl der Kinder, die in fünf Jahren die Schule besuchen werden, sei so hoch, dass vermutlich zwei Klassen gebildet werden können. Die heutigen Fünftklässler besuchen fast alle die neue Integrierte Gesamtschule (IGS) auf dem Wolfsberg.

Mit zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung hat der Ortsbeirat die Kürzung des Budgets auf 400 000 Euro abgelehnt. "Wir halten eine 20-prozentige Kürzung für zu hoch", zehn Prozent würde er mittragen, sagt Jürgen Plunien (CDU). Er und Jörg Hahn (WG Lehmann) empfinden die Äußerung von Begoña Hermann (SPD) als Drohung, dass bei einem Verharren auf einer verminderten Kürzung der Mittel die Gefahr bestehe, dass die ADD das gesamte Budget streiche. Sie sagt: "Wir sollten das Maximale an Budget retten." Extra Weitere Beschlüsse: Auf Vorschlag der CDU-Fraktion und der WG Lehmann beschloss der Ortsbeirat Trier-Mariahof, das Ortsbeiratsbudget in Höhe von 18 000 Euro wie folgt aufzuteilen: SSG Mariahof, Fußballabteilung: 6000 Euro, Basketballkorb am Sportplatz: 2000 Euro, Einrichtung für Kindergarten: 4000 Euro, Zelt für Pfarrei: 3000 Euro, Beschilderung Rundweg: 3000 Euro. Den SPD-Vorschlag, das gesamte Budget für die Grundschule zu investieren, unterstützte der Rat nicht. Den Entwurf zum Finanzhaushalt und zum Bürgerhaushalt 2011 nahmen die Ratsmitglieder zur Kenntnis. (mehi)

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