Kampfkandidatur um den Trierer CDU-Chefsessel

Trier · Bei der Vorstandssitzung der Trierer CDU am Freitagabend haben Udo Köhler und Jutta Albrecht ihre Hüte in den Ring geworfen: Beide wollen neue Parteivorsitzende werden. Die Wahl, zu der der amtierende Vorsitzende Bernhard Kaster nicht mehr antritt, ist am 14. März.

 Jutta Albrecht (links) und Udo Köhler werden für den Vorsitz der Trierer CDU kandidieren.

Jutta Albrecht (links) und Udo Köhler werden für den Vorsitz der Trierer CDU kandidieren.

Foto: Roland Morgen/Montage:volksfreund.de
 Jutta Albrecht. TV-Foto: Roland Morgen

Jutta Albrecht. TV-Foto: Roland Morgen

 Udo Köhler. TV-Foto: Roland Morgen

Udo Köhler. TV-Foto: Roland Morgen

Bevor Bernhard Kaster 2007 bei der Trierer CDU das Ruder übernahm, traten beim politischen Aschermittwoch der Partei als Gastredner etwa Oberst Klaus Rosenbauer oder Pfarrer Rainer Eppelmann auf. Kaster holte die Veranstaltung nicht nur aus dem dunklen Keller des Palais Kesselstatt in die Arena, sondern auch aus dem politischen Bedeutungstief:

Mit Finanzminister Wolfgang Schäuble, Bundesumweltminister Peter Altmaier, Parteiurgestein Heiner Geißler und zuletzt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe kamen in Kasters Ära echte Schwergewichte nach Trier. So gute Kontakte in Berlin zu haben, gelingt allerdings nicht ohne Anstrengung. Die Doppelbelastung als Bundestagsabgeordneter und Parteichef in der Heimat will der 57-Jährige denn auch nicht weiter tragen: "Ich möchte mich auf mein Bundestagsmandat konzentrieren", erklärte er im Dezember, warum er bei der CDU-Vorstandswahl am 14. März nicht mehr antritt (der TV berichtete).

Als Favorit für Kasters Nachfolge galt seit langem Udo Köhler. Am Freitagabend machte der Parteivize seine Kandidatur bei der CDU-Vorstandssitzung öffentlich. "Der Zuspruch, den ich gerade in den vergangenen Wochen erfahren habe, hat mich darin bestärkt, die Verantwortung als Parteivorsitzender übernehmen zu wollen", erklärte der 51-Jährige anschließend gegenüber dem TV, "dabei will ich fortführen, wie die Partei sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat."

Nach Köhler warf auch Jutta Albrecht, Beisitzerin im Parteivorstand, ihren Hut in den Ring. Albrecht ist Vorsitzende der Frauenunion und rückt wahrscheinlich noch vor der Sommerpause für Christoph Lentes, der aus Trier wegzieht, in den Stadtrat nach. Der Parteivorsitz ist nicht der einzige Posten, um den Köhler und Albrecht konkurrieren. Beide wollen auch Spitzenkandidaten im Wahlkreis Trier für die Landtagswahl 2016 werden (der TV berichtete). Während Kasters Führungsstil als autoritär gilt, wird Köhler, Vizechef der CDU-Stadtratsfraktion, zugeschrieben, nachgiebig und weich zu sein. Als "Kämpfernatur" sieht Jutta Albrecht sich selbst. "Ich arbeite aber auch sehr gern im Team und würde als Parteivorsitzende die Basis stärker einbinden, als das bisher der Fall war", sagt die Lehrerin.

Wer den Trierer Kreisverband künftig anführt, entscheidet sich beim Parteitag am 14. März. Neben den Vorstandswahlen steht auf der Tagesordnung eine Art Testabstimmung darüber, ob Köhler oder Albrecht die CDU in den Landtagswahlkampf führen soll. Die eigentliche Wahl des Spitzenkandidaten durch die Parteimitglieder im Wahlkreis ist für Mai geplant.

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