Keine erhöhten Werte in Luft und Regen

TRIER. (mel/woc) Seit mehr als 50 Jahren überprüft der Deutsche Wetterdienst (DWD) deutschlandweit Luft und Niederschläge auf Radioaktivität. Nach der Katastrophe in Tschernobyl weitete er seine Messungen aus.

Seit 1988 werden auch in der Wetterstation auf dem Trierer Petrisberg permanent Becquerelwerte überprüft. "Über Filter sammeln wir rund zwei Meter über Bodenniveau Staubproben, die auf Zerfallsprodukte radioaktiver Reaktionen überprüft werden", erklärt Werner Mergens, Leiter der Wetterwarte. Gesammelte Niederschläge werden ebenfalls überprüft. "Bisher haben wir in Trier keine überhöhten Werte gemessen", berichtet Werner Dyck, Chemiker bei der DWD-Zentrale in Offenburg/Main. Die natürliche Strahlung - die zum Beispiel durch die in Gesteinböden vorkommenden chemischen Elemente Radon oder Uran entstehe - sei in Trier wegen der Bodenzusammensetzung eher gering. Käme es zu Luft- und Niederschlagsbelastungen, würden die empfindlichen Messgeräte sofort ausschlagen. "Als in einem südspanischen Stahlwerk eine Caesium-137-Strahlenquelle illegal entsorgt wurde, hatten wir auf unseren Messstationen in Konstanz und auf der Zugspitze erhöhte Werte." Durch Berechnungen habe die Quelle zurückverfolgt werden können. Gleichermaßen seien bei Schadensfällen auch Berechnungen möglich, die vorhersagten, wie sich die Strahlung verbreiten würde. Sobald radioaktive Teilchen vom Regen in den Boden ausgewaschen werden, ist der DWD nicht mehr zuständig. Die Bodenkontrollen übernimmt das Land. "Im Boden selbst befindet sich durch Tschernobyl immer noch Caesium im Boden", weiß Dyck.

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