Kirchlicher Exportschlager aus Trier

Trier · Mit einem Festgottesdienst in der Konstantinbasilika hat der Evangelische Kirchenkreis Trier seinen langjährigen Superintendenten Christoph Pistorius von seinem Amt entpflichtet. Der künftige Oberkirchenrat und Personalchef Pistorius verabschiedete sich mit einer vielgelobten und gefühlvollen Predigt von seinen Weggefährten.

Trier. "Es berührt mich, wie viele Menschen sich auf den Weg gemacht haben, um sich von mir zu verabschieden", sagte Ex-Superintendent Christoph Pistorius bei seiner Rede im Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais am Sonntagabend. In einem Festgottesdienst in der Konstantinbasilika entpflichtete Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Pistorius von seinem Amt und würdigte seine geistliche Arbeit. In Bezug auf den zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther sagte Rekowski: "Wir sind nicht die Macher des Glaubens, sondern seine Gehilfen. Christoph, du warst in Trier immer ein solcher Gehilfe."
Rekowski freute sich für Pistorius, der zum Oberkirchenrat sowie Personalchef der Evangelischen Kirche im Rheinland befördert worden ist und bereits am 3. März in Düsseldorf sein neues Amt angetreten hat. Seine vorerst letzte Predigt in Trier widmete Pistorius einem Bibelvers aus dem Matthäusevangelium "Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken." Pistorius bedankte sich dafür, dass er in seiner Arbeit im Kirchenkreis Trier seit 1998 zunächst als Pfarrer und später als Superintendent an dieser Einladung Jesu Christi habe mitwirken dürfen. "Ich durfte Anteil erfahren an den Mühsalen und Lasten vieler Menschen."
Assessor Jörg Weber (Stellvertreter des Superintendenten) bedankte sich bei Pistorius für mehr als zwölf Jahre reibungslose Zusammenarbeit. Im Kurfürstlichen Palais verabschiedeten sich auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Oberbürgermeister Klaus Jensen vom Ex-Superintendenten. Dreyer lobte Pistorius\' Einsatz in der Diakonie. Ohne sein Engagement, sagte Dreyer, hätte der Integrationsbetrieb, das Hotel Vinum am Bahnhof Trier, in dem behinderte Menschen eine Beschäftigung haben, nicht verwirklicht werden können. Dreyer: "Auch die Ökumene in der Stadt Trier konnte durch dich belebt werden." Der Abschied von Christoph Pistorius habe jedoch auch einen Vorteil für Trier, sagte Jensen: "Es ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Stadt Qualität exportiert."
An seinem Abschied habe er noch zu nagen, sagte Pistorius abschließend. "Die Stadt ist immer mein Wohnzimmer gewesen." Für seinen Weg zur Arbeit habe er wegen der unzähligen Gespräche mit Bürgern in der Stadt stets doppelt so viel Zeit einplanen müssen. Diese Vertraulichkeit müsse er sich an seinem neuen Arbeitsplatz in Düsseldorf nun neu erarbeiten.Extra

Christoph Pistorius kam nach Stationen in Saarbrücken und Hermeskeil 1998 als Pfarrer nach Trier. Der verheiratete Vater dreier Töchter ist in der ökumenischen Arbeit aktiv - unter anderem als stellvertretender Vorsitzender des Arbeitskreises Christlicher Kirchen (ACK) Südwest und Saarland. Die Landessynode wählte den 50-jährigen Trierer zum Oberkirchenrat und Leiter der Abteilung I (Personal) im Landeskirchenamt in Düsseldorf. Pistorius trat am 3. März sein neues Amt an. Die Wahlperiode läuft bis 2017. cmo

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort