Klanggedichte mit Lichtgemälden: Schiller feiert Tourstart

Mit einer fulminanten Sound- und Lichtshow hat Schiller seine "Atemlos"-Tour in der Arena Trier gestartet. Rund 1500 Zuhörer ließen sich von den sechs Musikern und drei Sängerinnen in dem vom Trierischen Volksfreund präsentierten Konzert in elektronische Klangwelten entführen.

Trier. Sphärische Klänge und harter Synthesizer-Sound durchdringen die Arena Trier, Licht umhüllt Bühne und Zuschauerraum, scheint von allen Seiten gleichzeitig in ständig wechselnden Farben. Schiller haben bei ihrem Tourstart in Trier eine Licht- und Klangdimension geschaffen, die das Publikum während zweieinhalb Stunden umfangen hält. Glanzlichter setzen die drei Sängerinnen Aggun, Kim Sanders und die Norwegerin Kate Havnevik. Schiller-Klassiker wie "Das Glockenspiel" und "Ein schöner Tag" mischen sich, eigens für die "Atemlos"-Tour neu arrangiert, unter die Stücke des aktuellen Albums. "Wir sind alle etwas aufgeregt", gibt Christopher von Deylen alias Schiller zu. Und tatsächlich klappt der Einsatz bei Kim Sanders "Under my skin" nicht auf Anhieb. Sie nimmt's gelassen: "Now, we do it for richtig", scherzt sie in ihrem sympathischen Englisch-Deutsch.

Schiller lässt Musik statt Worte sprechen



Ihre dunkle Stimme schmeichelt sich ins Ohr, geht tief unter die Haut. Ihre geschmeidigen Bewegungen lockern das etwas steife Bild der Musiker auf, die - ganz in Schwarz gekleidet - vor der Lichterwand wie Schattenrisse wirken.

Christopher von Deylen macht nicht viele Worte, lässt seine Keyboards und Synthesizer, seine Musik sprechen, begleitet von Ralf Gustke am akustischen Schlagzeug, Cliff Hewitt an den Digi-Drums, Christian Kretschmar (Keyboards), Gitarrist Andreas Binder und Tissy Thiers am Bass.

Mal romantisch ruhig, mal elektronisch hart bis hin zu ekstatischen Rhythmen: Die Musik weckt die unterschiedlichsten Gefühle bei den 1500 Zuhörern. Während die einen ausgelassen tanzen, kuscheln sich andere eng zusammen.

Publikum spendet lange Applaus



Jedes Lied hüllen Schiller in eine andere Farbwelt: So strahlt bei "Tiefblau" ein dunkelblauer Sternenhimmel, in dem Schlagzeugblitze Akzente setzen, "Blind" taucht Aggun in ein gespenstisches blau-rotes Licht, "The Fire" mit Kate Havnevik kommt feuerrot daher, "Ein schöner Tag" in Rosa und der Nachtflug - die erste Zugabe - grau-rot.

Das Publikum feiert die Klangpoeten mit langanhaltendem Applaus. Die ziehen weiter, nach Dresden, Hamburg, München, um am 30. Mai in Berlin ihre Deutschlandtournee zu beenden.

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