Meinung Pro Entscheidung Ein Schuss vor den Bug

Trier · Der erfolgreiche Kampf für die Tankstelle in der Ostallee ist wahrhaftig kein Votum für Nachteinkäufe, Bier und Tiefkühlpizza. Der Bürgerentscheid ist stattdessen eine klare Mahnung und sogar Warnung vieler Wähler an den Stadtrat und auch die Stadtverwaltung.

 Die Trierer haben entschieden: Die Tankstelle in der Ostallee darf bleiben.

Die Trierer haben entschieden: Die Tankstelle in der Ostallee darf bleiben.

Foto: Friedemann Vetter

Wir lassen uns nicht immer wieder mit realitätsfernen Idealvorstellungen abspeisen, sagen diese Wähler. Und wir sind nicht bereit, auf einen funktionierenden kleinen Betrieb zu verzichten, weil dieser dem aufgrund Zehntausender Autos pro Tag wirklich absurd wirkenden Ideal eines wunderschönen grünen Alleenrings im Wege steht.

Das Konzept „Grün in der Stadt“ ist mittlerweile zwölf Jahre alt. Es wurde damals als bahnbrechendes Instrument der Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung gefeiert und verstaubt seitdem in der Schublade. Es gibt bis heute keine seriösen, realistischen und konsequenten politischen Initiativen zur tatsächlichen Umsetzung.

Und jetzt sollte eine Tankstelle verschwinden. Für ein paar Bäume mehr und einen Radweg, den keiner will, weil er im Nirgendwo endet. Doch der Wähler legte sein Veto ein, und diesen Schuss vor den Bug hat die Ratsmehrheit absolut verdient. Wer die Stadt tatsächlich grüner und schöner machen will, der muss wesentlich mehr tun als nur immer mal wieder mit alten Konzepten wedeln.

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