Kongresse, Kooperation, Bürgernähe: So will die Uni Trier attraktiver werden

Trier · Sich als Forschungsstandort hervortun, mit benachbarten Hochschulen und Verbänden vor Ort zusammenarbeiten und den Studierenden beste Bedingungen zu bieten: Die Universität Trier versucht einen Spagat und versteht sich doch mit gezielten Aktionen ins Rampenlicht zu stellen.

 Frühling mit herrlicher Mandelblüte an der Uni Trier mit den neu gestalteten und renovierten Kunstwerken in Form von Beton-Pflanzringen

Frühling mit herrlicher Mandelblüte an der Uni Trier mit den neu gestalteten und renovierten Kunstwerken in Form von Beton-Pflanzringen

Foto: Michael Holz

Mit der wohl größten Veranstaltung ihrer Geschichte startet heute an der Universität Trier der 37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Mit dabei: rund 2000 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, die bis zum Ende der Woche zeigen wollen, dass ihre Forschungen auch Auswirkungen auf die Region Trier haben, etwa in der Regionalplanung, in den Sozialsystemen oder der Politik. "Die Soziologie spiegelt alle Probleme der modernen Gesellschaft", sagt Triers Unipräsident Michael Jäckel, selbst Soziologieprofessor und stolz, seine Hochschule so präsentieren zu können. Dass der alle zwei Jahre ausgetragene Kongress hier stattfinde, sei "für Trier eine große Auszeichnung".

Kongresse als gute Werbung

Trier als Kongressstadt? Schon 2005 tagte der Deutsche Geografentag an der Mosel, nun ist es die Deutsche Gesellschaft für Soziologie, im kommenden Jahr wird es die Ständige Ägyptologenkonferenz sein. "Für den Standort Trier sind solche Veranstaltungen eine gute Werbung. Denn die Strahlkraft geht weit über die Region, teils über Deutschland hinaus", sagt Professor Martin Endreß, Sprecher des Trierer Organisationsteams für den Kongress.
Trier kann noch mehr, ist Unipräsident Jäckel überzeugt. Er will die Ideeeiner Universität der Großregion aus sechs Hochschulen lieber heute als morgen in die Tat umsetzen. Doch die Mühlen in der Großregion mahlen langsam und so gibt es nach sechs Jahren Ideenfindung zwischen Deutschland, Belgien, Luxemburg und Frankreich lediglich eine finanzielle und ideelle Verpflichtung zur Kooperation.

Wissenschaftsallianz soll stärkere Vernetzung bringen

Hoffnung auf eine stärkere Vernetzung der Akteure setzt Jäckel in die neue Wissenschaftsallianz (der TV berichtete). Das regionale Bündnis aus 14 Vertretern der Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft soll für eine engere Verflechtung und größere Resonanz der Forschungens in der Bevölkerung sorgen. "Der Wissenschaftsstandort Trier soll stärker in den Fokus rücken", sagt Jäckel. Geplant seien etwa Kooperationen mit der Völklinger Hütte, dem Luxemburger Max-Planck-Institut sowie den Trierer Museen mit der Hochschule für große Ausstellungen wie Nero 2016 oder Karl Marx 2018, die Gesundheitsforschung und die Regionalentwicklung.

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