Kontrolle muss sein

Gift im Frühstücksei, in Hühner- und Schweinefleisch: Wieder einmal erschüttert ein Lebensmittelskandal die ganze Republik. Auch die Weinbranche war in der Vergangenheit nicht frei von Skandalen.

Besonders spektakulär: Einige österreichische Winzer hatten 1985 ihrem Wein verbotenerweise das Frostschutzmittel Glykol beigemischt.

Solcherart gepanschte Weine wurden mit deutschen Weinen verschnitten und lösten einen Skandal aus, der die Weinwirtschaft erschütterte.

Umsatz- und Preiseinbrüche waren die Folge. Damals war kein einziger Mensch von Glykolwein geschädigt worden, genauso wenig wie sich bislang kein Verbraucher an einem Dioxin-Ei vergiftet hat. Das zu der akuten Gesundheitsgefährdung.

Allerdings: Ich will keinen Wein mit Glykol trinken, kein Ei mit Dioxin essen und kein Gammelfleisch auf den Tisch bekommen. Niemand will das. Deshalb ist die Aufregung zu Recht jedes Mal groß, wenn in einem Lebens- oder Genussmittel eine Substanz festgestellt wird, die dort nicht hineingehört.

Und deshalb müssen diese Produkte von den Lebensmittel- beziehungsweise Weinkontrolleuren regelmäßig und konsequent geprüft werden. Der Weinkontrolleur ist kein gern gesehener Gast beim Winzer, allein schon wegen des hoch komplizierten Weinrechts. "Irgendwas findet der immer", heißt es unter den Winzern. Aber das ist ein anderes Thema. In diesem Fall geht es darum, möglichen Weinpanschern das Handwerk zu legen, damit nicht die Ehrlichen die Dummen sind und damit es erst gar nicht zu einem Skandal kommt. Und kontrolliert werden muss bei Großen wie Kleinen. Ein Großunternehmen kann ebenso betrügerisch handeln wie ein kleiner Ökobetrieb.

Auslese

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