Lachen mit Alex und Lars

TRIER. 120 Leute kamen herein, mindestens 80 mussten draußen bleiben. Der achte Comedy Slam fand vor ausverkauften Haus statt.

Stockplatz, 20 Uhr. Eine Warteschlange von knapp hundert Menschen ringelt sich in Richtung Palais, wo zum achten Mal seit April vergangenen Jahres ein Comedy Slam über die Bühne geht. "Eine absolut erfolgreiche Sache", meint Peter Stablo, Leiter der Palais-Jugendkultur. "Wir haben uns in Deutschland einen guten Ruf erarbeitet." Tatsächlich ist außer München und der Comedy-Hochburg Köln die älteste Stadt Deutschlands gefragter Standort für aufstrebende Comedystars, die sich ein Stelldichein im Palais gaben.Viele standen umsonst an

Studenten und Studentinnen harren im Palais der Dinge, die mit 40-minütiger Verspätung ihren Lauf nehmen. "Wir hatten noch überlegt, ob wir mehr einlassen können", berichtet Stablo später. Künftig müsse der Kartenverkauf gerechter gestaltet werden, um eine Enttäuschung von Besuchern zu vermeiden. Diejenigen, die es geschafft haben, können sich allerdings über einen mehr als dreieinhalbstündigen Abend freuen. "Und das für nur drei Euro", freut sich ein junger Mann. Nick Waters startet den Slam, wobei wie bei einem sportlichen Wettkampf in je zehnminütigen Kurzauftritten die Künstler ihre Formate zeigen. Britisch schwarzer Humor ist sein Kennzeichen, als er sich mit vorweihnachtlichen Erkenntnissen und der Spendenbereitschaft der Politiker für die südostasiatischen Flutopfer auseinander setzt. Da bleibt es nicht aus, dass bei dem einen oder anderen Gast das Lächeln trotz Waters ausdrücklichem "Laugh"-Schild abhanden kommt. Multikulturelle Liebeskummerverarbeitungstechniken serviert das Chaos Komplott, Kennern der Szene sind Lars Hohlfeld und Alexander Schlick auch als "Der Schöne und das Lars" bekannt. Der schöne Alex entpuppt sich als Saarländer, auch "wenn man ihm das auf dem ersten Blick gar nicht ansieht", meint der Idar-Obersteiner Lars. Fortan hastet das Duo verbal und musikalisch rund um den Globus und glänzt mit dem Einsatz ungewöhnlicher Musikinstrumente. Dem Wettkampf stellen sich ebenfalls Fatih Cevikkollu, der am Abend zuvor bei RTL auftrat, und Matthias Jung, der unter anderem als Comedy Autor für die Harald Schmidt Show arbeitete. Der "Hüffelsheimer Jung" strapaziert die Lachmuskeln - seine Gags sind mehr als Kalauer. Gewinner des Abends wird Henning Schmidtke. Der Träger des Bochumer Kleinkunstpreises 2004 trifft als Kelvin, der Musikpolizist, den Geschmack des Publikums, das über den Ausgang des Abends mit Applaus entscheidet. Bis Mitternacht dauert die Veranstaltung, bei der Geld für die Flutopfer gesammelt wird. Auch der Musikpolizist spendet ein Drittel seines Gewinns. "Eine tolle Sache, dass es so eine Veranstaltungsreihe in Trier gibt", meint eine Studentin. Der nächste Comedy Slam ist am 5. Februar, wie immer am ersten Samstag im Monat.

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