Liberale Lanzen für die Kultur

Der Einzug von Triers neuem Dezernenten Thomas Egger ins Rathaus wurde je nach Perspektive des Betrachters unterschiedlich beäugt. Hintergrund ist der neue Zuschnitt des Dezernats mit den Ressorts Wirtschaft, Kultur, Sicherheit und Ordnung.Wirtschaftsvertreter erhoffen sich von dem FDP-Mann kräftige Unterstützung.

Zum einen, weil das Ressort zuvor über die Rolle eines Anhängsels in den zahlreichen Zuständigkeiten von Oberbürgermeister Klaus Jensen nicht hinauskam. Zum anderen, weil sich die Liberalen die Wirtschaft seit jeher ganz oben auf die Parteifahnen schreiben.

Kulturfreunde mussten hingegen fürchten, dass mit dem neuen Dezernatschef der Rotstift regiert. Eggers Amtsvorgänger Ulrich Holkenbrink schlingerte zwar durch diverse Krisen und bekam bei den Antikenfestspielen nie die Kurve. Dafür wussten Kulturmacher und -genießer aber, dass er mit Leib und Seele einer von ihnen ist.

Egger hingegen profilierte sich im Wahlkampf dadurch, dass er den Fortbestand des sanierungsbedürftigen Zuschussbetriebs Stadttheater in der bisherigen Form infrage zu stellen wagte. Doch kaum im Amt, legte er ein klares Bekenntnis zum Drei-Sparten-Haus ab.

Diese Woche brach er eine Lanze für das Gladiator-Spektakel Brot & Spiele - mit öffentlicher Förderung. Bei den Antikenfestspielen will Egger zwar abwarten, wie die Saison läuft. Aber die Konzeptidee einer Dachmarke "Antikes Trier" liegt schon in seiner Schublade.

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