Linke-Landesvorstand legt Katrin Werner Rückzug nahe

Trier · Nach den neuen Grundsätzen der Partei Die Linke müsste Katrin Werner ihr Mandat im Trierer Stadtrat niederlegen. Sie hatte die zweiköpfige Fraktionsgemeinschaft mit Johannes Verbeek aufgekündigt.

(cus) Bei einer Klausurtagung hat der rheinland-pfälzische Landesvorstand der Partei Die Linke politisch-moralische Grundsätze verabschiedet. Kernaussage: "Wenn für Mandatsträger ( ) ein Fraktionsaustritt unvermeidbar erscheint, erwartet die Partei, dass diese das Mandat zurückgeben, damit rechtmäßige Nachrücker das jeweilige Amt für die Partei antreten und den Wählerauftrag erfüllen können."

Im Fall des Trierer Stadtrats würde das bedeuten, dass sich Katrin Werner aus dem Stadtrat zurückziehen soll, falls es nicht zur inzwischen sehr unwahrscheinlichen Versöhnung mit ihrem bisherigen Fraktionskollegen Johannes Verbeek kommt oder dieser sein eigenes Mandat niederlegt.

Werner, Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Landesvorsitzende, hatte die Fraktion mit Verbeek vor einer Woche wegen unüberbrückbarer Differenzen aufgekündigt. Daraufhin hatte Verbeek sie als "verrückt und therapiebedürftig" bezeichnet (der TV berichtete).

Solche "scharfen persönlichen Angriffe" weist der Landesvorstand "aufs Schärfste" zurück und fordert einen Neuanfang für Trier. Wie dieser aussehen wird, ist jedoch völlig offen. "Ich kann nicht in den Kopf von Katrin Werner schauen", sagte Linke-Landespressesprecher Jochen Bülow auf TV-Anfrage.

Johannes Verbeek will Entscheidung abwarten



Zögen sich sowohl Werner (36 Jahre) als auch Verbeek (52) zurück, dann würden Konstantin Kanty (21) und Linde Andersen (64) nachrücken, die beide zu Unterstützern von Katrin Werner gezählt werden.

Verbeek will zunächst Werners Entscheidung abwarten. Die Abgeordnete, die an der Klausur des Landesvorstands teilgenommen hatte, war am Sonntag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Sie hatte zuletzt erklärt, ihr Mandat im Rat zu behalten.

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