Kultur Viele Ideen fürs Theater und Umfeld

Trier  · Unter dem Motto: „Alles ums Theater“ und „Deine Stadt-Mitgestalten“ haben sich Stadtplaner, Politiker und Trierer getroffen. Sie diskutierten über die Sanierung des Theaters und das Umfeld. Einige Vorschläge eröffnen äußerst ungewöhnliche Perspektiven.

 Mit Skizzen machen sich die Bürger ein Bild davon, wie ihre Ideen zum Trierer Theater umgesetzt werden können.

Mit Skizzen machen sich die Bürger ein Bild davon, wie ihre Ideen zum Trierer Theater umgesetzt werden können.

Foto: Clemens Sarholz

Unter dem Motto: „Alles ums Theater“ und „Deine Stadt-Mitgestalten“ trafen sich gestern und vorgestern Stadtplaner, Politiker und Bürger der Stadt Trier, um über die Sanierung des Theaters und des Umlandes zu diskutieren und um das millionenschwere Bauprojekt mitzugestalten. Der Trierische Volksfreund hat die Ergebnisse zusammengefasst. In einem sind sich alle einig: Der Parkplatz vor dem Theater muss weichen.

Tisch 1: Das Viertel, Verkehr, Plätze und Grün

Der Logistik haben sich einige Teilnehmer gewidmet. Weil es schwerfällt, von der westlichen Stadt in die Innenstadt zu kommen, hat sich die Projektgruppe vor allem der Frage der Orientierung gewidmet. Mit der Umgestaltung der Römerbrücke soll sich die Anbindung nach Trier-West verbessern. Außerdem sollen die Zuwege attraktiver gestaltet werden. In dem Zusammenhang spielt das „Urban Gardening“ eine große Rolle, die gärtnerische Nutzung freier Flächen rund um das Theater. Außerdem müssten die Besucher die Möglichkeit haben, mit ihren Theaterkarten den Bus kostenlos zum Theater nutzen zu können und danach wieder nach Hause kommen.

Tisch 2: Der Augustinerhof und seine Anrainer

Die Projektgruppe des zweiten Thementisches möchte den Parkplatz vor dem Rathaus abreißen. Kaum genutzte Parkhäuser sollen als Ausweichlösung dienen. Durch den Bau einer Markthalle entsteht ein Ort der Zusammenkunft. Um das Profil des Platzes zu schärfen soll der Flachbunker aufgebockt und mit dem Humboldt-Gymnasium verbunden werden.

So überblickt eine neue Fassade den Augustinerhof und gibt ihm ein neues Gesicht. Die Augustinerstraße soll nur noch für Fußgänger und Fahrradfahrer nutzbar sein. Die konkave Fassade des Gymnasiums soll durch ein weiteres konkaves Bauwerk gespiegelt werden, so dass der Platz nun einen ovalen Raum hat, der das Raumkonzept städtebaulich abrundet. Langfristig soll eine neue Brücke entstehen, um die Römerbrücke zu entlasten und für Fußgänger attraktiv zu gestalten.

Tisch 3: Alles (ums) Theater

Die Projektgruppe am dritten Thementisch ist sich einig, dass das Theater in besserem Licht dastehen muss, zum Beispiel kurzfristig durch eine Lichtinstallation. Außerdem gibt es ein Grundstück der Kirche, in der Nähe des Theaters, das zum Verkauf steht. Die Projektgruppe legt der Stadt nahe, das Gelände zu kaufen um die Möglichkeit zu haben, das Theater in Szene zu setzen. Ein Theaterrestaurant könnte dabei in unmittelbarer Nähe errichtet werden. „Langfristig soll das Theater die Kraft bekommen, die ihm als kulturelles Gebäude auch zusteht“, sagt Architekt Axel Christmann.

Tisch 4: Die Antoniuskirche und das Drumherum

„Mut zum Experiment“ hat sich das Team des vierten Tisches auf die Fahne geschrieben. Die Kirche könnte man vorerst von den Bänken befreit werden, um zu beobachten, was mit dem leeren Raum geschieht. In der Kirche gibt es beispielsweise auch eine syrische und eine polnische Gemeinde.

Die Vision: der Kirche den Nimbus des Internationalen zu verleihen. Sie soll vorerst zweigeteilt werden. Das niedrigere nördliche Schiff könnte zunächst provisorisch mit Taufbecken, Altar und weiteren sakralen Elementen ausgebaut werden, damit sich auch kleine Gemeinden dort heimisch fühlen können. Das größere, südliche Seitenschiff könnte man in eine Freifläche verwandeln, die verschiedenen Veranstaltungen dienen kann.

Tisch 5: Potenziale Europahalle, Bunker, ForumKino

Der Behaglichkeit wegen könnte der Augustinerhof ein großer Garten werden. Das stellt sich die Projektgruppe des fünften Tisches vor. Der Stadt Trier fehle eine gartenkünstlerische Anlage, meint Architekt Kunibert Wachten.

 Mit Skizzen machen sich die Bürger ein Bild davon, wie ihre Ideen zum Trierer Theater umgesetzt werden können.

Mit Skizzen machen sich die Bürger ein Bild davon, wie ihre Ideen zum Trierer Theater umgesetzt werden können.

Foto: Clemens Sarholz

Die Grünanlage und das Gärtnern sollen die Kirche, die Schule, die Synagoge und die Bunkeranlagen miteinander verbinden. Auch die Verbindung zur Stadt über den Viehmarkt soll gartenkünstlerisch gestaltet werden. Für Bedienstete der Stadt Trier fordert die Projektgruppe ein kostenloses Busticket.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort