Luise-Koch-Stele weicht Bauarbeiten
Trier · Baustelle Sozialgericht: Das historische Gebäude zwischen Dietrichstraße und Nikolaus-Koch-Platz erhält eine neue Blitzschutzanlage und ein Schneefanggitter auf dem Dach. Deshalb müssen die Luise-Koch-Gedenkstele und das sie umgebende Rosenbeet vorübergehend weichen.
Trier. Kaum bekannt: Das Sozialgerichts-Gebäude ist ein bedeutendes Denkmal. Es beherbergte Triers erste Universität, die 1473 gegründet und 1798 unter französischer Herrschaft geschlossen wurde. Der Kernbau stammt von 1474, die Nordfassade an der Dietrichstraße von 1790. Nun erhält der Komplex eine neue Blitzschutzanlage und ein Schneefanggitter auf dem Dach. Das rund 65 000 Euro kostende Projekt steuert der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) im Auftrag des Landes in Abstimmung mit dem Gericht und der Stadtverwaltung.
Zur Blitzschutzanlage gehören Tiefenerder, die im Falle eines Blitzeinschlags die elektrische Spannung ins Erdreich ableiten. Dazu wurde in der Dietrichstraße ein 80 Zentimeter tiefer Graben ausgehoben, Erdungsband verlegt und der Graben anschließend wieder geschlossen. In der kommenden Woche wird in der Dietrichstraße das Gerüst zur Montage von Blitzableiter und Schneefanggitter aufgestellt. Es soll bis Anfang Oktober stehen bleiben und auch der Überprüfung der Fenster und der Reparatur kleinerer Schäden dienen.
Etwas diffiziler gestalten sich die Arbeiten an der Gebäude rückseite zum Nikolaus-Koch-Platz. Weil dort ebenfalls Erdungsband unterirdisch verlegt wird, müssen ein Pflanzbeet samt Gedenkstele für die Verlegerin Luise Koch (1907 bis 1993) vorübergehend weichen. Luise Koch war die Gattin des früheren Verlegers des Trierischen Volksfreunds, Nikolaus Koch (1908 bis 1982).
Zonta-Club ehrt Verlegerin
Nach seinem Tod übernahm sie den Verlag und gründete die gemeinnützige Nikolaus-Koch-Stiftung. Der Zonta-Club Trier errichtete 2008 in dem Beet eine Gedenkstele zu Ehren von Luise Koch und umpflanzte sie unter anderem mit der nach ihm benannten Zonta-Rose.
"Für die Zeit der Bauarbeiten wird die Stele von einer Gartenbaufirma abgebaut, gesichert und auf ihrem Bauhof eingelagert", kündigt LBB-Sprecherin Claudia Renner an. Nach Beendigung der Arbeiten werde das Beet wieder mit den gleichen Pflanzen in den ursprünglichen Zustand versetzt, und auch die Stele werde wieder an ihrem angestammten Platz installiert.
