Meine Hilfe zählt Damit Sumia endlich schmerzfrei gehen kann
Trier/Beit Jala · „Meine Hilfe zählt“: Die Triererin Mechthild Bach vom Verein Lifegate bittet um Spenden, damit eine junge Frau operiert werden kann.
Sie haben eine Behinderung und werden von der Gesellschaft ausgegrenzt: Kinder im palästinensischen Beit Jala. Die Stadt liegt nur einige Kilometer von Betlehem und Jerusalem entfernt. „Bringt eine Frau dort ein Kind mit einer Behinderung zur Welt, kann der Mann sich scheiden lassen“, sagt die Triererin Mechthild Bach. Inklusion sei ein Fremdwort. Man könne sich die Verhältnisse vorstellen, wie sie in Deutschland in den 50er Jahren geherrscht hätten.
Seit fast einem Vierteljahrhundert setzt sich die ehemalige Lehrerin für den Verein Lifegate ein, war schon mehrfach in Beit Jala. Lifegate heißt Tor zum Leben und ist eine deutsche Rehabilitationseinrichtung, die sich für Jungen und Mädchen mit einer Behinderung im Westjordanland stark macht.
Bach hatte die Organisation während eines Besuchs ihres Sohnes, der im Reha-Zentrum seinen Freiwilligendienst machte, kennengelernt. Das Schicksal der Kinder hat sie damals wie heute sehr berührt. Nicht mehr losgelassen hat sie auch, zu sehen, wie viel Lifegate für jedes einzelne Kind und die Familien bewegen kann.
Das Zentrum der Organisation, mittlerweile unter anderem mit Kindergarten, Schule und Therapiemöglichkeiten, ist in Beit Jala. Arabische und deutsche Fachleute kümmern sich dort um die Kinder, die am Rande der Gesellschaft leben. Auch die Eltern werden eingebunden, damit sie einen sichereren Umgang mit ihren Kindern erlernen.
Da staatliche Hilfe komplett fehlt, ist die Organisation auf Spenden angewiesen. Schon mit rund 30 000 Euro haben TV-Leserinnen und -Leser die „Meine Hilfe zählt“-Projekte von Mechthild Bach unterstützt. Aktuell benötigt Lifegate Spenden für die junge Sumia. Von dem Projektleiter vor Ort, mit dem Bach in ständigem Kontakt steht und den sie persönlich kennt, weiß die engagierte Ehrenamtliche, dass die gehörlose Sumia künstlerisch sehr begabt ist. Die 30-Jährige arbeitet in der Keramikabteilung von Lifegate, „in einem geschützten Arbeitsverhältnis“, sagt Bach.
Wie die meisten Menschen mit einer Behinderung ist die junge Frau isoliert im Kreis ihrer Mutter und Schwestern aufgewachsen. Nach wie vor sind dies auch die einzigen Menschen, mit denen sie bis heute kommunizieren kann. Neben der Gehörlosigkeit hat Sumia massive Hüftprobleme. Als kleines Mädchen wurde sie operiert. Doch seit Kindheitstagen hat sie Tag für Tag weiterhin massive Schmerzen beim Gehen. Ein Orthopäde habe jüngst dringend zu einer beidseitigen Hüftkonstruktion geraten, sagt Bach. Kosten: rund 12 000 Euro. Lifegate möchte eine Starthilfe von 3000 Euro leisten, damit die Behandlung endlich beginnen kann.
Mechthild Bach hat schon einiges selbst getan, damit das erforderliche Geld zusammen kommt. Auch im vergangenen Jahr. Während der Weinpräsentation der Bischöflichen Weingüter, auf dem Weihnachtsmarkt und im Altenheim St. Irminen in Trier hat sie Produkte aus den Werkstätten von Lifegate verkauft. Die Kinder seien unglaublich stolz, wenn sie hörten, dass Menschen in Deutschland ihre Produkte kaufen würden, sagt Bach. Aktuell fehlen noch 1090 Euro, damit Sumias Behandlung beginnen kann.
TV-Leserinnen und –Leser können das „Meine Hilfe zählt“-Projekt „Sumia wünscht sich, schmerzfrei gehen zu können“ unter der Projektnummer 57672 unterstützen – und mit jedem Euro dazu beitragen, dass die junge Frau ihren Platz in der Gesellschaft bekommt sowie ein selbstbestimmtes Leben ohne Schmerzen führen kann.
Weitere Informationen zum Verein und seinen Aktivitäten erhalten Sie unter www.lifegate-reha.de