Spenden Am Mittagstisch Gemeinschaft erleben

Trier · Der Mergener Hof braucht eine neue Küche für seine Jugendarbeit und sucht über „Meine Hilfe zählt“ Unterstützung.

 Begeisterung im Mergener Hof: Die Schulkinder freuen sich über die tägliche Möglichkeit zum gemeinsamen Mittagessen und Zusammensein.

Begeisterung im Mergener Hof: Die Schulkinder freuen sich über die tägliche Möglichkeit zum gemeinsamen Mittagessen und Zusammensein.

Foto: Martin Recktenwald

Am Mittagstisch zur Ruhe kommen, gemeinsam mit anderen ein leckeres und gesundes Essen genießen und locker über den Tag plaudern – für viele ist das keine Selbstverständlichkeit mehr. Aber gerade für Kinder enorm wichtig, stellt das Team im Mergener Hof (MJC) immer wieder fest. An jedem Schultag nutzen zwischen 40 und 45 Kinder das Angebot zum gemeinsamen Mittagstisch mit anschließender Nachmittagsbetreuung in dem Jugend- und Kulturzentrum.

Es ist eine bunt gemischte Gruppe, die hier beim Essen zusammenkommt. Gäste aus allen Schulformen sind vertreten: von der Förderschule bis zum Gymnasium. „Es ist Teil unseres Konzepts, dass sich hier Kinder aus verschiedenen sozialen Schichten begegnen, deren Wege sich sonst im Alltag kaum kreuzen“, erläutert MJC-Geschäftsführer Kai Wichmann, dass die Vielfalt gewollt ist. Zwar würden diese Begegnungen auch hin und wieder von Spannungen begleitet. Bei weitem überwiege jedoch die lehrreiche Erfahrung, unterschiedliche Problemstellungen und neue Sichtweisen anderer Kinder kennenzulernen. Nicht zuletzt profitierten davon jene, die in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt zum Mittagstisch vermittelt werden. Geregelte Strukturen und Abläufe sind ihnen aus der eigenen Familie zum Teil völlig unbekannt. „Ein Mittagessen in der Gemeinschaft, zu festen Uhrzeiten, ist da etwas, das Halt vermitteln kann“, meint Wichmann.

Während der anschließenden Nachmittagsbetreuung gibt es nicht nur pädagogische Angebote. Immer kommt die Gruppe zwischendurch in der Küche zusammen – beispielsweise zum gemeinsamen Kuchenbacken. Und zahlreiche weitere Aktive und Besucher im MJC nutzen die Kochzeile ebenfalls. Bei Konzerten wird Essen fürs Team zubereitet oder für Hoffeste mit Hunderten Besuchern gerührt.

Das Ganze hat allerdings einen Haken: Dem Ansturm von Engagement aus Kinder-, Jugend- und Kulturarbeit ist die wenige Quadratmeter große Küche nicht mehr wirklich gewachsen. Vor acht Jahren hatte der Mergener Hof die alte Lehrküche von den Stadtwerken gebraucht übernommen und seitdem stark genutzt. Ein Ofen hat bereits den Geist aufgegeben. Und ein weiterer Unsicherheitsfaktor kommt hinzu. Die Lebensmittelkontrolleure der Stadt seien sehr freundlich und hätten die hygienische Situation gelobt, erzählt Wichmann. Weshalb man eine Betriebserlaubnis erhalten habe. „Aber sie signalisieren auch, dass wir für den Mittagstisch eigentlich eine Gastronomie-Küche bräuchten“, ergänzt er. Bei sich ständig verschärfenden Vorschriften in der Lebensmittelkontrolle sei schwer abzuschätzen, wie lange man noch eine Genehmigung erhalte.

Eine gastro-taugliche Einrichtung aus Edelstahl kostet allerdings selbst gebraucht eine ganze Stange Geld. Der Mergener Hof ist in der Jugendarbeit als gemeinnütziger Verein aktiv und wird bei seinen laufenden Kosten unter anderem vom Bistum und der Stadt Trier unterstützt. Es sei aber nicht möglich, große Rücklagen, wie für die jetzt geplante Anschaffung, zu bilden und aufgrund der Gemeinnützigkeit auch gesetzlich nur eingeschränkt erlaubt, erläutert Wichmann. Deshalb habe das Haus Kontakt zu Stiftungen und Förderern der Jugendhilfe gesucht und auch einige Zusagen erhalten.  „Der Round Table Club will beispielsweise in diesem Jahr den Erlös von seinem Stand am Altstadtfest spenden“, freut sich der Geschäftsführer.

Doch insgesamt müssten aktuell noch rund 26 000 Euro zusammengetragen werden. Durch „Meine Hilfe zählt“ hofft man daher, den Unterstützerkreis zu erweitern.

 Die Judengasse in Trier soll in würdiger Optik erscheinen – daran arbeitet die Trier Gesellschaft. Informationstafeln wurden bereits angebracht.

Die Judengasse in Trier soll in würdiger Optik erscheinen – daran arbeitet die Trier Gesellschaft. Informationstafeln wurden bereits angebracht.

Foto: Martin Recktenwald
 Meine Hilfe zählt Studenten

Meine Hilfe zählt Studenten

Foto: Privat
 Die Küche im Mergener Hof wird stark genutzt. Alleine den täglichen Mittagstisch besuchen zwischen 40 und 45 Kinder.

Die Küche im Mergener Hof wird stark genutzt. Alleine den täglichen Mittagstisch besuchen zwischen 40 und 45 Kinder.

Foto: Martin Recktenwald

Gespendet werden kann für die Edelstahlschränke, neue Küchengeräte sowie die Kosten für die Elektro- und Wasserinstallation. Wer die Kinder- und Jugendarbeit rund um Mittagstisch mit Nachmittagsbetreuung am Mergener Hof fördern möchte, hat über die Projektnummer 58895 hierzu die Möglichkeit.

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