"Milljune Leit" in Pfalzel

PFALZEL. Es war ein gelungenes Debüt. Zum ersten Mal gab es im Stadtteil einen "Treffpunkt Pfalzel", bei dem Künstler ihre Werke ausstellten. Viele Pfalzeler kamen, um sich das künstlerische Potenzial des Stadtteils vor Augen zu führen.

"Millijune Leit sind ja da", bemerkte ein Pfalzeler begeistert in dem Gewühle. Millionen waren es nicht ganz, mit 70 Gästen war die Premierenveranstaltung aber gut besucht. So staute sich in der Klosterschenke die Besucherschar, die zum einen ein durch Geschäftsleute gesponsertes Gläschen Sekt oder einen Imbiss erhaschen wollten. Oder einfach nur einen Blick auf die ausgestellten Bilder werfen und mit dabei sein wollten. Die Werke der Pfalzeler Maler Alfons Steines und Rainer Krimgen, lohnen es, sich in Ruhe auf ihre Orts-Ansichten einzulassen. Viele Motive aus Pfalzel, die heute längst der Vergangenheit angehören, sind dabei und stehen im Kontrast zu der Gegenwart. Etwa der Leinpfad vor Pfalzel, das alte Stadttor und die Stiftskirche, bevor sie im Krieg zerstört wurden. Auch zeitgenössische Ansichten und Keramikmalereien sind noch einen Monat lang in der Klosterschenke zu sehen "Wir wollen die alten Werte von Pfalzel und dem, was wir Schönes haben, zeigen", meinte Steines (70). Seit Jahrzehnten malt der ehemalige hauptberufliche Kunstschmied Ölbilder mit Motiven seiner Heimat aus Erinnerungen und nach Fotos. Auch Krimgen (62) beeindruckt mit präzisen Pfalzel-Motiven, die als Aquarelle mit von der Partie sind. Der ausgebildete Schildermaler arbeitete zuletzt als Grafiker bei der Keramikfirma Villeroy & Boch. Der Pfalzeler Winfried Schmitz spannte bei der Vernissage am Freitagabend den Bogen von kulturhistorischen Überlegungen über "den mit Bedacht gewählten Ausstellungsraum in der historischen Klosterschenke" bis zum neu erwachten Bürgersinn.Lob vom Bürgermeister

Bürgermeister Georg Bernarding lobte den Stadtteil als "lebendiges Pfalzel", in dem die Bürger willens seien, ihre Anliegen in die Hand zu nehmen. "Der größte Optimismus ist von dem Zuspruch übertroffen worden", sagte er und dankte den Beteiligten. Bernarding nutzte die Gelegenheit, ein Plädoyer für die Heimat als Identifikationsstifter insbesondere für Jugendliche zu halten. "Treffpunkt Pfalzel" ist vom Bürgerverein Pfalzel aus der Taufe gehoben worden, um die örtlichen künstlerischen Qualitäten des Stadtteils vorzustellen. Geplant sind zwei kulturelle Veranstaltungen pro Jahr in Pfalzel.

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