Mini-Turm für riesige Spende

TRIER. Die vom Trierischen Volksfreund unterstützte Frankenturm-Initiative der Trier-Gesellschaft macht große Fortschritte. Der Vorstand der Sparkasse überreichte eine 15 000-Euro-Spende. Ab heute, Donnerstag, bringen Fachhochschul-Studierende für drei Tage Leben in den Frankenturm. Sie präsentieren eine Semesterarbeit und laden zum Besuch ein.

Ein Gastgeschenk von besonders stattlicher Dimension brachten die Führungskräfte der Sparkasse zur Besichtigung des Frankenturms mit: 15 000 Euro aus der Kulturstiftung fließen auf das Sonderkonto der Trier-Gesellschaft. "Wir möchten helfen, ein bedeutendes Stück Trierer Kulturgut für die Bevölkerung zugänglich zu machen", erklärte Vorstands-Chef Dieter Mühlenhoff. Der Geldsegen bringt die Trier-Gesellschaft in ihren Bemühungen um die Wiederbelebung des 900 Jahre alten Wohnturms in der Dietrichstraße einen großen Schritt voran.FH-Studenten laden in den Frankenturm ein

Rund 250 000 Euro wird es kosten, den bislang offiziell verschlossenen Frankenturm mit einem behutsamen Innenausbau und der Schaffung barrierefreier Zugänge begeh- und für kleinere Veranstaltungen nutzbar zu machen. 100 000 Euro stellt die Trier-Gesellschaft aus eigenen Vereinsmitteln zur Verfügung; das restliche Geld soll vor allem über die vom TV ins Leben gerufene Benefiz-Aktion zusammenkommen.

Die Sparkassen-Spende hievt den Kontostand auf über 46 000 Euro und entspricht einer guten Tradition. Die Sparkasse unterstützt die Denkmalrettungs-Bemühungen der Trier-Gesellschaft seit deren Gründung 1982. Was nicht zuletzt auf vertrauensvolle Verbindungen zurückgeht: Der Vereinsvorsitzende und Mitgründer Gert Burscheid gehörte bis zu seiner Pensionierung 2003 selbst dem Vorstand der Bank an.

Als Symbol des Dankes für die bislang größte Einzelspende nahmen die Sparkassen-Chefs einen vom Trier-Biewerer Künstler Ulrich Lebenstedt gefertigten Miniatur-Frankenturm aus Ton mit in die Zentrale in der Theodor-Heuss-Allee. Solche Unikate erhalten Geldgeber für Summen ab 5000 Euro. Es war der zweite Mini-Turm, den der Vorstand der Trier-Gesellschaft überreichte. Nummer eins hatte die Wohnungsbau und Treuhand AG (gbt) erhalten. Spenden an den Verein Trier-Gesellschaft sowie Mitgliedsbeiträge sind steuerlich absetzbar. Ab 1000 Euro werden Unterstützer auf einer Spender-Tafel in dem Baudenkmal verewigt, das die Trier-Gesellschaft ab Sommer 2006 ausbauen und im April 2007 an den Besitzer, die Stadt Trier, zurückgeben will.

Einen Vorgeschmack darauf, wie der geschichtsträchtige Frankenturm künftig genutzt werden könnte, geben ab heute sechs Studenten der FH-Fachbereiche Modedesign und Kommunikationsdesign. Sie präsentieren ihre von Professor Johannes Conen betreute Semesterarbeit "Inner Space - Die äußere Wurzel von innen". Kernstück ist eine Video-Installation auf frei hängenden Leinwänden. "Wir sind sehr froh, unser Projekt im einmaligen Ambiente des Frankenturms präsentieren zu dürfen", sagt Studentin Anne Kerutt. "Davon versprechen wir uns auch ein großes öffentliches Interesse."

Das FH-Team knüpft an eine Aktion an, die den lange Zeit stiefmütterlich behandelten und unzugänglichen Frankenturm überhaupt erst wieder in den Blickpunkt rückte: Im Juli 2001 zeigte der FH-Fachbereich Architektur unter Leitung von Prof. Klaus Klever dort eine Ausstellung, die binnen weniger Tage rund 2500 Besucher anzog. Dazu wurde damals eigens (mit Hilfe der Firma Holzland Leyendecker) die Geschossebene gezimmert, die noch heute die Basis für alle Aktivitäten in dem Baudenkmal bildet.

Die Semesterarbeiten-Schau wird heute, Donnerstag, 18 Uhr, eröffnet. Zur Vernissage sind Interessierte ebenso eingeladen wie zu die beiden weiteren Ausstellungstagen morgen, Freitag, und Samstag (geöffnet jeweils 16 bis 20 Uhr).

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