Mit Haha zur Heiterkeit

TRIER. Lachen ist ein Kinderspiel. Das zeigen zumindest Untersuchungen, nach denen Kinder bis zu 400-mal am Tag lachen, Erwachsene hingegen nur 20-mal. Der Lachclub Trier bietet deswegen einmal die Woche produzierte Heiterkeit. Die Methode nennt sich "Lachyoga".

Ein mehrstimmiges "Hoho Hahaha" schallt durch den Raum im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, begleitet von rhythmischem Klatschen. Wie ein natürliches Lachen klingt das kaum, soll es auch gar nicht. Was die Teilnehmerinnen verschiedenen Alters unter der Leitung von Jutta Bretz und Gauri Shankar Gupta dort veranstalten, ist ein künstlich hervorgerufenes Lachen - ganz ohne äußere Ursache. Die Hohos und Hahahs sollen das Zwerchfell lockern. "Das Klatschen wirkt sich anregend auf die Akupressurpunkte der Hände aus", erklärt Gauri Shankar Gupta. Für unbedarfte Zuschauer muten einige Übungen erst einmal mehr als gewöhnungsbedürftig an: Sorgenberge werden angehäuft und schließlich weggelacht. Beim "Handy-Lachen" laufen die Lachschüler umher und kichern in ein fiktives Mobiltelefon. Zwischendurch werden immer wieder auf traditionellen Yogatechniken basierende Atemtechniken eingeschoben. Ziel ist es, dass das künstliche Gelächter irgendwann in natürliche Heiterkeit umschlägt. Bei den einen funktioniert das schneller, bei den anderen langsamer. Erwischt hat es in der Runde des abschließenden "freien Lachens" aber jeden. Ein voller Lacherfolg also. Die Wirkungen des Lachtrainings sind vielfältig. "Ich bin freier geworden und mutiger", sagt eine Teilnehmerin über sich. Alle haben mit ihrer Lacheinheit aber wohl einiges für ihre Gesundheit getan, denn der Heiterkeit wird eine äußerst positive Wirkung auf den Körper zugeschrieben: Vor allem Herz, Lunge und Immunsystem sollen von dem Gelächter profitieren. Das bestätigt eine Teilnehmerin spontan: "Seit ich regelmäßig hierher komme, sieht mich meine Ärztin immer seltener."Welt-Lachtag am Sonntag

Und gerade weil das Lachen so gesund sein soll, wird es auch immer häufiger auf der Basis bestimmter Techniken erzeugt. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf den indischen Arzt Dr. Madan Kataria, der Mitte der 90-er Jahre eine Methode hervorbrachte, mit der künstliche Heiterkeit in natürliche umgewandelt werden kann. Die ersten Lachclubs entstanden in Bombay, heute gibt es weltweit über 2000 davon. Ein besonderes Ereignis für die Heiterkeitsanhänger ist der Weltlachtag am ersten Mai-Sonntag. Für morgen, Samstag, lädt der Lachclub Trier deswegen von 10 und 18 Uhr ins Dietrich-Bonhoeffer-Haus zu gemeinsamem Lachen ein.

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