Mit Kind und Unterstützung ins Berufsleben

Trier · Alleinerziehende Eltern haben oft einen schwierigen Start ins Berufsleben. Das Projekt "Zeit für Rat, Tat und Unterstützung" des Jobcenters Trier und des Vereins Palais bietet eine Lösung: die verkürzte Ausbildung zur Hauswirtschafterin.

 Während ihrer verkürzten Ausbildung zur Hauswirtschafterin waren Silke Feldgen (rechts) und Janina Burczyk in vielen Bereichen tätig, auch Kochen stand auf dem Programm. TV-Foto: Louisa Klein

Während ihrer verkürzten Ausbildung zur Hauswirtschafterin waren Silke Feldgen (rechts) und Janina Burczyk in vielen Bereichen tätig, auch Kochen stand auf dem Programm. TV-Foto: Louisa Klein

Trier. Viele junge, alleinerziehende Mütter und Väter kennen das Problem: Neben Kinderbetreuung und Haushalt noch eine Ausbildung zu absolvieren, ist fast unmöglich. Deshalb bietet das Jobcenter Trier alleinerziehenden Müttern und Vätern, die Arbeitslosengeld II beziehen, nun eine besondere Möglichkeit, den Weg ins Berufsleben zu finden.
In Zusammenarbeit mit dem Verein Palais können Frauen, die bereits vier Jahre eigenständig einen Haushalt geführt haben, eine auf ein Jahr verkürzte Ausbildung zur Hauswirtschafterin absolvieren. Das spezielle Ausbildungsprogramm wurde von der Maßnahme "Zeit für Rat, Tat und Qualifizierung" initiiert und wird unter anderem aus Mitteln des Jobcenters und des Ministeriums für Soziales und Familie gefördert.
Vanessa Mertes aus Trier ist eine der fünf Frauen, die ihre Ausbildung zur Hauswirtschafterin im Palais im Dezember erfolgreich beendet haben. Für sie war das Programm genau das richtige: "Ich habe einen kleinen Sohn zu Hause, da ist es schwer nebenher eine normale, dreijährige Ausbildung zu absolvieren", erklärt die junge Frau. "Ich bin sehr froh, dass ich die Ausbildung stattdessen in einem Jahr machen konnte, denn wenn man etwas gelernt hat, findet man viel schneller einen Job!" Während des Ausbildungsjahres werden die Teilnehmerinnen in allen theoretischen und praktischen Bereichen der Hauswirtschaft geschult. Neben den klassischen Tätigkeiten wie Kochen, Waschen und Nähen stehen Fächer wie Raumgestaltung auf dem Stundenplan, wo auch mal Blumengestecke gemacht werden.
Der theoretische Teil jedoch stellte für die Teilnehmerinnen eine besondere Herausforderung dar: "Ich habe lange gebraucht, um eine gute Lernmethode für mich zu finden", so Mertes. "Selbst zu Hause tätig zu werden war ganz schön ungewohnt und schwierig, wenn man ein kleines Kind hat." In diesen Fällen bekamen die Teilnehmerinnen auch Unterstützung von ihren Betreuerinnen. "Nach dem Unterricht konnten die Frauen unsere Räume zum ungestörten Lernen nutzen", erklärt Tanja Zerfass, Betreuerin des Vereins Palais. "Wir haben ihnen auch Lerntipps gegeben oder den Stoff vor Prüfungen abgefragt."
Unterstützung, die sich für die Frauen ausgezahlt hat. Neben Vanessa Mertens haben auch Janina Burczyk, Jennifer Decker, Silke Feldgen und Jennifer Naumann ihre Ausbildung im Dezember erfolgreich beendet. "Ich kann das Programm wirklich nur empfehlen", sagt Silke Fedgen. Sie hat schon einen Job in einer Trierer Kita gefunden. lok

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