MOSELAUFSTIEG

Zur Berichterstattung über die geplante Direktverbindung zwischen dem Moseltal und der A 64 bei Trier (Moselaufstieg):

Meinung

Nachbarn bringen Geld nach Trier
Trier ist eine Einkaufsstadt. Von zwei Euro, die in Trier ausgegeben werden, kommt einer aus dem Umland. Das ist Spitze in Deutschland. Trier liegt hier vor Saarbrücken und Köln, aber auch vor Düsseldorf, Hamburg, München und Berlin. Jeder kann sich samstags die immer länger werdenden Autoschlangen ansehen. Ja, unsere Nachbarn aus Hunsrück und Eifel, vor allem aber aus Luxemburg, fahren nach Trier. Aber was haben wir außer Staus und überfüllten Parkplätzen davon? Geld! Geld, das der Stadt Trier und ihren Bürgern in Form von Arbeitsplätzen, Einnahmen und in Form von Steuern zugute kommt. Der Moselaufstieg steht nicht in Konkurrenz zu Kindergartenplätzen, Sozialem oder Kultur. Er zapft keine Steuerquellen an, er lässt sie sprudeln. Die Anbindung von Luxemburg an Trier ist ein wirtschaftlicher Lebensnerv. Wir haben eine der attraktivsten Innenstädte in Deutschland, wir haben ein unglaublich finanzkräftiges Umland. Die Leute wollen nach Trier. Lassen wir sie und das Geld, das sie bringen, doch herein. Der Einzelhandel ist für Trier genauso wichtig wie der Tourismus. Für Trier und Triers Einzelhandel wäre das Aus des Moselaufstiegs so verheerend, wie es der Abriss der Porta Nigra für den Fremdenverkehr wäre. Es geht auch ohne, aber eben nicht so gut. Als Demokrat lernt man, demokratische Entscheidungen zu akzeptieren. Beim schleichenden Ende des Moselaufstiegs sind aber weder Tat noch Täter, sondern nur Nebelschwaden zu erkennen. Stadtrat und Stadtvorstand mit dem Oberbürgermeister sind gewählt. Sie brauchen kein Mandat, sie haben ein Mandat. Sie sollten sich nicht hinter runden Tischen, Expertenrunden, Lobbyisten oder der Landesregierung verstecken. Wofür steht der Oberbürgermeister beim wichtigsten Infrastrukturprojekt Triers seit dem Bau der Universität? Angelo Kram, Trier/Luxemburg

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