Musical um Liebe, Erpressung und Angst

Trier · Zwischen Schein und Realität: Die Europahalle Trier hat sich zum Schauplatz einer mystisch-tragischen Geschichte verwandelt, die im Paris um 1900 spielt. Das Phantom der Oper, ein maskierter Mann, hatte es besonders auf eine junge Frau abgesehen.

 Das Phantom (Christoph Goetten) hält Christine (Stefanie Wesser) in den Katakomben gefangen. Der Unbekannte ist verzaubert von ihrem Gesang und möchte mit ihr ein neues Leben beginnen. TV-Foto: Frederike Krist

Das Phantom (Christoph Goetten) hält Christine (Stefanie Wesser) in den Katakomben gefangen. Der Unbekannte ist verzaubert von ihrem Gesang und möchte mit ihr ein neues Leben beginnen. TV-Foto: Frederike Krist

Foto: Frederike Krist (fkr) ("TV-Upload Krist"

Trier. "Es ist der erste Augenblick, in dem nicht Einsamkeit mich quält. Du bist vom Schicksal auserwählt und bringst die Hoffnung mir zurück." Christine Daaé (Stefanie Wesser) ist eine junge, aufstrebende Sängerin der Pariser Oper zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Maskierter ist von ihrer Stimme besonders verzaubert. Versteckt in Christines Spiegel in ihrer Garderobe gibt er ihr täglich Gesangsunterricht. "Er ist mein Engel der Musik", erzählt Christine ihrem Freund Raoul (Johann Samuelsson).
Hin- und hergerissen zwischen Fürsorge und Besitzergreifung ist das Phantom (Christoph Goetten) Retter und zugleich Scheusal. Seit Jahren lebt es in den unterirdischen Gewölben des Opernhauses und hinterlässt dort, wo es auftaucht, rätselhafte Spuren. Besessen von Christine und ihrem Talent versucht es, den Direktor der Oper zu erpressen, um die Sängerin in der Hauptrolle der aktuellen Oper zu sehen. Weil der Direktor nicht auf seine Forderung eingeht, lässt das Phantom während der Aufführung einen Kronleuchter von der Decke in den Zuschauerraum krachen. Während alle Menschen panisch aus dem Raum stürmen, entführt er seine angebetete Christine und versucht sie zu überzeugen, mit ihm ein neues Leben zu beginnen.
Die junge Sängerin ist einerseits gerührt von der Liebe und Unterstützung des Unbekannten, andererseits verängstigt von der Art, wie er ihr auf Schritt und Tritt folgt und sie beobachtet. Ihre Furcht gipfelt sich, als sie dem Phantom die Maske vom Gesicht reißt und sieht, was sich darunter verbirgt.
Nach einem erfolglosen Kampf um Christine realisiert das Phantom, dass es mit ihr keine Zukunft haben wird. Daraufhin verschwindet es plötzlich in einem Spiegel und hinterlässt bei den Zuschauern eine Frage. Existierte das Phantom wirklich oder bleibt es eine Legende?
Seit mehr als 15 Jahren reist die "Central Music Company" mit ihrem Musical durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Nun gastierte sie zum wiederholten Male in Trier und ließ die Europahalle in französischem Flair erstrahlen.
Diese Fassung der Geschichte basiert auf dem Roman von Gaston Leroux und wurde von Arndt Gerber und Paul Wilhelm produziert. Untermalt wurde sie von sechzehn Bühnenbildern, talentierten Balletttänzerinnen und dem mitreißenden Orchester unter der Leitung von Lajos Taligás. fkr

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