Musik-Bananen und Mal-Roboter

Trier · Eine junge Kulturszene will die Gruppe We Convert Our Mind To Creativity aus Studenten, Künstlern und sonstigen Interessierten in Trier aufbauen. Seit Oktober hat sie dazu einige Aktionen gestartet. Die neueste war eine Roboter-Mal-Workshop-Party im Pi Pix Fotostudio in Trier (Brückenstraße).

 Mario Schmidt verkabelt Bananen als Klanglieferanten mit seinem Computer. TV-Foto: Anke Emmerling

Mario Schmidt verkabelt Bananen als Klanglieferanten mit seinem Computer. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Holzrahmen liegen auf einem Podest und auf Tischen. In den Rahmen stecken seltsame Gebilde aus Computerlüftern, Plastikbechern, Handyvibratoren und Batterien. Auch eine Fischer-Technik- und eine frei schwingende Schnur-Konstruktion gibt es, an allen sind Filzstifte befestigt. "Das sind Mal-Roboter", erklärt Mario Schmidt. Er hat in seinem Leben als Rathausangestellter wenig Gelegenheit zu kreativem Schaffen und initiiert deshalb im Netzwerk We Convert Our Mind To Creativity (WCOMTC) Ideen, um Menschen Kunst nahe zu bringen. Im Projekt "Papergirl" beispielsweise hat er Kunstwerke von Fahrrädern aus Passanten vor die Füße werfen lassen. Hier geht es nun um anderes: "Wir wollen die These aufstellen, dass Kunst von Maschinen produziert werden kann". Jeder, der kommt und mitmachen möchte, kann Papier unter die Roboter legen, diese so lang wie gewünscht malen lassen, um das Blatt dann an jemand anderen weiterzugeben, der es beliebig ergänzt. Wie Fließbandarbeit. Die fertigen Werke sollen am 25. Januar in der Tufa ausgestellt werden. Soweit die Idee, doch das Projekt hakt etwas daran, dass die meisten Maschinen nicht funktionieren. Nur in zwei Rahmen bewegen sich Filzstifte übers Blatt, und das auch nur unterstützt von menschlichen Eingriffen. "Egal", sagt Schmidt, "hier geht es ja sowieso mehr darum, Spaß zu haben". Tatsächlich laufen im Hintergrund die Vorbereitungen für eine Party. Dabei präsentiert Nick Waters, Ökonom aus England, der schon 17 Jahre in Trier wohnt, stolz eine Erfindung, auf die er Patent angemeldet hat: illuminierte Lautsprecher in Senfeimern. Mario Schmidt hat inzwischen Bananen mit einem Computer verkabelt. "Sie leiten gut", sagt er, schlägt sie an und produziert damit DJ-taugliche Scratch-Sounds. Die nächste Veranstaltung von WCOMTC ist das Festival der Kunst und Wissenschaft am 19. Januar im Exhaus. Am 25. Januar schließt die Reihe mit einer Finissage in der Tufa, unter anderem mit einem Gespräch zum Thema "Wie können wir Trier langfristig kreativ verbessern?"Weitere Infos im Internet:WCOMTC.net

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