Myrrhe gibt's heute in der Apotheke

Caspar, Melchior und Balthasar, die heiligen drei Könige, schenkten dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe. Gold und Weihrauch sind auch heute noch bekannt - aber was ist Myrrhe?

Trier. (itz) "Spontan weiß ich nicht, wer von den drei Weisen Jesus was schenkt", sagt Pastor Georg Goeres von der Pfarrgemeinde Heiligkreuz dem Trierischen Volksfreund. Nach einem Tag Recherche kennt er die Antwort: "Die Myrrhe schenkt Caspar, das Gold Melchior und den Weihrauch Balthasar. "Alle drei Gaben waren in römischer Zeit selten und daher sehr wertvoll.

Myrrhe ist ein Harz, das aus dem Myrrhebaum gewonnen wird. Dieser zur Gruppe der Balsambäume gehörende Baum wächst in Nordafrika und auf der arabischen Halbinsel. Das Harz wurde zur Einbalsamierung von Toten verwendet. "Aktuell wird Myrrhetinktur zur Herstellung unserer Mundspülung verwendet", erzählt Reinhold Oberhausen. Er leitet die Krankenhausapotheke bei den Barmherzigen Brüdern Trier. Ansonsten spiele Myrrhe bei der medizinischen Behandlung von Krankheiten keine Rolle mehr. "Die Myrrhe steht symbolisch für die Leiden Christi, der mit ihrer Hilfe die Menschen gesund macht", erklärt Goeres. Weihrauch vertritt das Göttliche auf Erden, steht dafür, dass Christus der Sohn Gottes ist. In der katholischen Liturgie ist es von zentraler Bedeutung. "Es steht für die Verehrung des Allerheiligsten", sagt Goeres.

Gewonnen wird der Weihrauch als Harz vom Weihrauchbaum. Er gehört ebenfalls zur Gruppe der Balsambäume und wächst in Trockengebieten am Horn von Afrika (Äthiopien, Somalia, Eritrea und Sudan). In der Antike wurde Weihrauch oft zu kultischen Handlungen verbrannt.

Die drei Weisen bringen schließlich noch Gold nach Bethlehem mit. Dieses Edelmetall, erklärt Goeres, symbolisiere in der christlichen Überlieferung den wahren König.

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