Nach fünf Jahren fast Feierabend

TRIER. (red/rm.) Erstmals seit mehr als einem Jahr präsentiert sich die ehemalige Augustinerkirche frei von Baugerüsten. Die Fassadensanierung des gotischen Bauwerks, das seit 1967 den Sitzungssaal des Stadtrats beherbergt, ist nun nahezu abgeschlossen.

 Nach mehr als einem Jahr wieder frei von Baugerüsten: Die umfassend sanierte ehemalige Augustinerkirche neben dem Rathaus. Das gotische Bauwerk ist seit 1998 Baustelle.Foto: Roland Morgen

Nach mehr als einem Jahr wieder frei von Baugerüsten: Die umfassend sanierte ehemalige Augustinerkirche neben dem Rathaus. Das gotische Bauwerk ist seit 1998 Baustelle.Foto: Roland Morgen

Bereits seit über fünf Jahren werkeln Bauarbeiter an der Augustinerkirche. Ab 1998 stand zunächst eine umfassende Dachsanierung an, 2000 folgten die Arbeiten an der Fassade. Deren Sanierung war dringend nötig, weil der Zahn der Zeit und Feuchtigkeit dem rund 700 Jahre alten Gemäuer stark zusetzten. "Besonders an den Wasserspeiern und an den Fenster-Verzierungen stellten lose Steinteile eine große Gefahrenquelle dar und drohten herabzustürzen", erläutert Projektsteuerer Manfred Jäger vom städtischen Hochbauamt. Die eigentliche Restaurierung konnte erst nach ausgiebigen Voruntersuchungen durch das Wiesbadener Institut für Steinkonservierung sowie detaillierter Dokumentation des Schadensbildes starten.Alt und neu für Laien kaum zu unterscheiden

Anschließend wurden in enger Abstimmung mit dem städtischen Amt für Denkmalpflege und der Landesdenkmalpflege unter der Bauleitung von Architekt Paul Schuh einzelne Steine, zum Teil auch gesamte Verfugungen sowie beschädigtes Fensterglas ersetzt. Nun neigt sich das Langzeit-Projekt seinem Ende zu. Im unteren Bereich der Fassade steht abschließend die Erneuerung des Putzes auf dem Programm. "So weit möglich, sind wir nach konservatorischen Grundsätzen vorgegangen", betont Rainer Thelen vom Denkmalpflegeamt. Das heißt: Eingegriffen wurde nur dort, wo unbedingt nötig. Alte und neue Bausubstanz gehen möglichst fließend ineinander über, die Arbeit der Restauratoren ist für den Laien fast nicht zu erkennen. Im Zuge der Sanierung wurde auch der Eingang zum Foyer des Rathaussaals behindertengerecht umgestaltet und mit einer Isolierverglasung versehen. Das Hauptgebäude der Stadtverwaltung ist damit von drei Seiten für Rollstuhlfahrer zugänglich. Sanierungs- und Dacharbeiten sowie behindertengerechte Umgestaltung kosteten insgesamt rund 890 000 Euro. 60 Prozent steuerte das Land bei, den Rest zahlt die Stadt.

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