Tourismus Nach Millionen-Investitionen: Das Karl-Marx-Jahr kann kommen

Trier · Triers Hotellerie zeigt sich bestens gerüstet für 2018. Erstmals liegt die Zahl der Gästebetten über 5000. Eine große Neueröffnung ist für Anfang Mai geplant.

 Ganz im Zeichen von Karl Marx  präsentiert sich das von Gabriele Schmitz (Foto) geleitete Trierer Hotel Vienna House im Eingangsbereich.

Ganz im Zeichen von Karl Marx  präsentiert sich das von Gabriele Schmitz (Foto) geleitete Trierer Hotel Vienna House im Eingangsbereich.

Foto: Medienhaus Trierischer Volksfreund/Roland Morgen

200 Jahre alt und Publikumsmagnet? Wie sehr Karl Marx im Jubiläumsjahr 2018 die Hoffnungen seiner Geburtsstadt als Tourismus-Zugpferd erfüllen kann, lässt sich schwer vorhersagen. Fest steht: die Hotellerie zeigt sich gut gerüstet und ist für einen großen Publikums­andrang besser denn je gewappnet.

Im Frühjahr wird eine magische Marke geknackt. Zuletzt pendelte  die Zahl der Gästebetten in den rund 65 Hotels um plusminus 4800. Wenn pünktlich zum 200. Geburtstag am 5. Mai die große Landesausstellung „Karl Marx 1818 – 1883. Leben. Werk. Zeit“ startet, wird sie auf deutlich über 5000 gestiegen sein. Den größten Zuwachs bringt das B&B-Hotel, das seit vergangenem Februar im Stadtteil Kürenz an der Güterstraße entsteht. Die sieben Millionen Euro schwere und von einer Projektgesellschaft des Bauunternehmens Matthias Ruppert aus Esch (Kreis Bernkastel-Wittlich) errichtete Immobilie umfasst 120 Doppelzimmer auf vier Etagen. Geplante Eröffnung des Zwei-Sterne-Hotels: Anfang Mai.

Die Römerstadt-Jugendherberge am Nordstadt-Moselufer wird derzeit modernisiert und erhält einen Erweiterungsbau. Bei dessen Eröffnung am 9. April wird die Jugendherberge zur zweifachen Nummer eins. Mit dann 372 Betten (bisher 230) avanciert sie nicht nur zum größten Hotel Triers, sondern übernimmt auch die Spitzenposition bei den 45 Familien- und Jugendgästehäusern zwischen Bad Marienbeg und Saarbrücken. 5,2 Millionen Euro lässt sich der rheinland-pfälzisch/saarländische Jugendherbergsverband sein Großprojekt kosten. 3,8 Millionen fließen in den Neubau, der Rest in die Modernisierung.

Gut zwei Millionen Euro sind in den frisch abgeschlossenen  Umbau des Vienna House Easy geflossen. So heißt das Hotel an der Metzer Allee (Stadtteil Heiligkreuz) seit August 2014. Wie die vorherigen Namen (Europa Congress Hotel, Mercure Kaiserthermen, Golden Tulip, Arcadia) ist auch das innere Erscheinungsbild passé. „Bis auf die Außenmauern und tragenden Wände ist alles neu“, freut sich Gabriele Schmitz (61), die das 105-Doppelzimmer-Haus neben der Europäischen Rechtsakademie (Era) seit seiner Eröffnung 1998 leitet. „Wir sind bestens gerüstet für 2018 und die weitere Zukunft.“

Doch obwohl im Vienna House Karl Marx von Bildern an den Zimmerwänden und in der Lobby als Werbe-Pappkamerad grüßt: Die Wiener Hotelkette hätte den Umbau auch ohne Jubiläum betrieben. „Wir setzen auf den Standort Trier“, betont Vienna-House-Pressesprecherin Eva Reinecke (37). „Trier hat ein gewaltiges Potential als Reiseziel, und der Städtetourismus ist stark im Kommen. Insofern war unser Timing optimal.“

Auch das Park Plaza am Nikolaus-Koch-Platz sieht sich nach den Worten seiner Direktorin Elisabeth Schug (47) „gut aufgestellt für 2018“, nachdem die vergangenen Jahre von umfassenden Renovierungen der 150 Zimmer und des Tagungsbereichs geprägt waren. Für das Marx-Publikum („Wir rechnen auch mit chinesischen Gästen; es gibt bereits erfreulich viele Anfragen“) bietet das größte Hotel in der Altstadt spezielle Arrangements, die auch Stadtführung, Ausstellungsbesuch und ein Weinpräsent beinhalten.

Für Elisabeth Schug ein Wermutstropfen: Die heute in 136 Tagen startende und bis 21. Oktober dauernde Landesausstellung geht in der Hochsaison über die Bühne. „Wir hoffen aber, den ausbleibenden ADAC-Rallye-Umsatz mit Karl Marx kompensieren zu können.“

 120 Zimmer: Das B&B Hotel in der Güterstraße soll im kommenden Mai seine ersten Gäste empfangen.

120 Zimmer: Das B&B Hotel in der Güterstraße soll im kommenden Mai seine ersten Gäste empfangen.

Foto: Friedemann Vetter

Als Vier-Sterne-Superior-Haus ist das Park Plaza nicht mehr allein auf weiter Flur. Diesen NobelherbergeStatus hat seit wenigen Tagen auch die Villa Hügel (Heiligkreuz) inne – der Lohn für kräftige Investitionen vor allem in den Wellness-Bereich. Neben einem Dachpool und einer neuen Saunalandschaft sind auch eine Tiefgarage und acht neue Zimmer (jetzt insgesamt 45) entstanden. Über die Höhe der Investitionen schweigt die Besitzer- und Betreiberfamilie Schütt-Bertrams: „Wir freuen uns aber mit allen anderen Hoteliers in Trier auf 2018. Die Angebotspalette ist größer denn je. Hier kann jeder Gast etwas Passendes finden.“

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