Nachfolger des Trierer Kultfilms: Fans von „Freck langsam“ freuen sich, jetzt kommt ,,City Royale"

Trier. · 2010 machen zwei Trierer Feuerwehrmänner einen Film. Nur so zum Spaß. Der Streifen "Freck langsam" wird zum Mundart-Kult, Tausende sehen ihn. Jetzt folgt der zweite Streich: „City Royale“.


Wie eine zu Tal rasende Lawine wurde vor sieben Jahren ein Projekt zweier Hobbyfilmer aus Trier immer größer und schneller. Es begann mit zwei Männern, einer Kamera und einer Idee. Die Berufsfeuerwehrmänner Jürgen Becker und Michael Schu wollten mit Freunden einen Kurzfilm drehen - ein paar Minuten Action in Trierer Mundart zum Vorführen auf Partys. Doch im Lauf des Drehs mussten Drehbuchautor Becker und Regisseur Schu feststellen, dass ihr Film immer länger wurde, immer mehr Ideen aufpoppten und immer mehr Trierer Firmen, Institutionen und Behörden ihre Unterstützung anboten, weil sie ganz einfach dabei sein wollten.

Am Ende hatte das Werk der beiden Brandbekämpfer 70 Darsteller, eine Länge von mehr als 60 Minuten und hieß "Freck langsam". Die Premiere lief in der völlig ausverkauften Europahalle vor 1200 Zuschauern.

Broadway-Betreiber Dirk Ziesenhenne ließ "Freck langsam" zwei Wochen lang im Abendprogramm laufen und freute sich am Ende über 8000 Besucher und seiner Aussage nach "den größten Hit des Kinojahres 2010". Fast alle Vorstellungen waren im Voraus ausverkauft. Die DVDs verkauften sich ruckzuck, allein 2010 gingen schon 16 000 über die Ladentheken.

Und danach herrschte zuerst einmal Stille. Becker und Schu, die hauptberuflich im Schichtdienst Feuer löschen, hatten anderthalb Jahre und 400 Drehtage in "Freck langsam" investiert. Die Luft war raus. 10?000 Euro ihrer Einnahmen spendeten sie der Villa Kunterbunt, spendierten allen Darstellern und Helfern ein großes Fest und kauften eine neue Kamera. Alle Welt will seitdem wissen: Wann kommt der nächste Film?

Die Antwort: Er kommt. Becker und Schu haben es wieder getan. Wieder Action, wieder Humor, wieder Gangster, wieder Trierer Mundart. "City Royale" heißt der neue Streifen. Untertitel: Wei is pillo! Was so viel heißt wie: Jetzt reicht es aber!

"Wir sind beinahe so weit", sagt Jürgen Becker im Gespräch mit dem TV. "Die Dreharbeiten sind fast abgeschlossen, nur ein paar einzelne Einstellungen fehlen noch."

Bereits 2014 haben Schu und Becker mit der Arbeit an "City Royale" begonnen und ihr neues Projekt auf einer Facebook-Seite angekündigt. Dort posteten die Hobbyfilmer immer mal wieder Fotos vom Dreh und schließlich auch einen ersten Videoclip mit einer Länge von 30 Sekunden. Bald wird es mehr Material geben. "Wir wollen einen ersten kompletten Trailer von ,City Royale' am Fastnachtswochenende veröffentlichen", verrät Becker.

Mit der Handlung von "Freck langsam" und dem Diebstahl des Heiligen Rocks hat "City Royale" nichts zu tun. Doch auch der neue Film ist eine Gangsterkomödie, in der jeder Darsteller seine Mundartvariante spricht. Einer der Höhepunkte wird ein Boxkampf sein. Die Kontrahenten: "Klapper De Zänn" gegen "Die Made" Paul Boa.

Auch wenn die Handlung eine andere ist, werden sich Fans von ,Freck langsam' sofort zu Hause fühlen. Viele Darsteller aus dem ersten Film sind wieder dabei. Dirk Bares, der korrupte Inspektor von damals ("Dau bis en Luftschlang!"), spielt heute einen knallharten Gangster. Jürgen Beckers Drehbuch ist nicht in Stein gemeißelt, sondern gibt nur eine Richtung vor. Der Film lebt von den Ideen und Improvisationen seiner Laiendarsteller, die wieder einen Riesenspaß an der Sache haben.

Wann "City Royale" komplett fertig sein wird, steht noch nicht fest. Aber alles deutet darauf hin, dass die Premiere nicht mehr allzu weit weg ist.

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