Nachhaltigkeit und Ehrenamt - eine Symbiose

Nachhaltig leben - für immer mehr Menschen wird das wichtig. Der Begriff nachhaltig kommt aus der Forstwirtschaft. Vereinfacht gesagt: Es wird nicht mehr Holz gefällt als nachwächst. Bei der 1992 in Rio verabschiedeten Agenda 21 wurde das Prinzip in die Umwelt- und Entwicklungspolitik übertragen. Wie kann die Menschheit die vorhandenen Ressourcen auf der Erde verantwortungsbewusst nutzen? Die Frage wird seitdem nicht nur in der großen Politik gestellt, sondern auch im Lokalen. In Trier vom gemeinnützigen Verein Lokale Agenda 21 (LA 21). In loser Reihenfolge erklären LA-21-Mitglieder in TV-Gastbeiträgen, wie sich Nachhaltigkeit konkret in der Region leben lässt. Heute: Carsten Müller-Meine.

Nachhaltigkeit bedeutet, etwas für nachfolgende Generationen zu tun. Dafür gibt es im Bereich Ehrenamt viele Ansätze. Politisches Engagement oder Lobbyarbeit kann soziale Rahmenbedingungen verändern, z.B. bei der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Kinder mit besonderem Förderbedarf in Schule und Beruf zu begleiten, kann ihnen bessere Lebenschancen eröffnen. Sich als junger Mensch um Senioren zu kümmern, die einsam oder dement sind, trägt dazu bei, dass ein anderes Verständnis und Verantwortungsgefühl für ältere Menschen entsteht. Davon profitieren dann auch die jungen Engagierten später selbst einmal.Nachhaltigkeit heißt auch, Verantwortung zu übernehmen und Flagge zu zeigen. Dabei geht es darum, ein Thema oder eine Idee nicht nur mitzutragen, sondern auch öffentlich zu vertreten und bei Hindernissen nicht zurückzuweichen. So versteht sich ehrenamtliche Vorstandsarbeit, sei es bei Vereinen der Jugend- und Sozialarbeit oder im Umwelt-/Naturschutz. Ohne die freiwilligen "Amtsträger" könnten viele gemeinnützige Einrichtungen nicht existieren.Nachhaltigkeit ist auch Engagement auf breiter Front, bei kleinen und großen Anliegen, auch solchen oder gerade solchen, die nicht die große Mehrheit berühren, aber dennoch gesellschaftlich relevant sind. Dazu gehört der Kampf gegen Homophobie oder der Einsatz für Obdachlose als einige Beispiele von vielen. Denn eines der Ziele der Agenda 21 ist schließlich eine gerechte und sozial ausgewogene Gesellschaft.Nachhaltigkeit ist letztlich aber auch, was am Ende bleibt und nicht zerstörbar ist: tragfähige Beziehungen und ein fürsorgliches Miteinander. Ehrenamt fördert genau das, denn es sind immer Menschen, die sich für Menschen engagieren und nicht nur für eine Sache. Und nichts geht ohne ein verständnisvolles Zusammenspiel aller Beteiligten.Um Menschen dafür zu gewinnen, sich nachhaltig zu engagieren, gibt es die Ehrenamtsagentur Trier. Sie ist Bindeglied zwischen den gemeinnützigen Einrichtungen/Initiativen und Interessierten. Die Mitarbeiter beraten individuell und ausführlich, um das passende Einsatzfeld für jede/n zu finden. Sie vermitteln auch gern Kontakt zu anderen Ehrenamtsagenturen in der Region. Erste Informationen und Angebote finden sich unter www.ehrenamtsagentur-trier.de.Carsten Müller-MeineExtra

Carsten Müller-Meine ist Geschäftsführer der Ehrenamtsagentur Trier. Außerdem vertritt er die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Rheinland-Pfalz und beteiligt sich an vielen Initiativen im Bereich Bürgerbeteiligung und gesellschaftliches Engagement auf Stadt- und Landesebene. Dazu zählt auch der Trierer Engagementtag "TAT - Trier aktiv im Team".

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