Naturpark im Hunsrück ist eine Schatztruhe biologischer Vielfalt

Hermeskeil · Der Naturpark Saar-Hunsrück zählt zu den ausgezeichneten Hotspot-Regionen der biologischen Vielfalt in Deutschland (der TV berichtete). Das sind Regionen, in denen besonders viele schutzbedürftige Tier- und Pflanzenarten leben. 30 dieser Regionen wurden vom Bundesamt für Naturschutz ausgewählt aufgrund ihrer hohen Dichte und Vielfalt charakteristischer Tier- und Pflanzenarten. Sie stellen die "Schatztruhen der biologischen Vielfalt" in Deutschland dar.

 Die Wildkatze gehört zu den gefährdeten Arten in Europa. Doch im Naturpark Saar-Hunsrück hat sie einen Rückzugsraum gefunden. Foto: Naturpark Saar-Hunsrück

Die Wildkatze gehört zu den gefährdeten Arten in Europa. Doch im Naturpark Saar-Hunsrück hat sie einen Rückzugsraum gefunden. Foto: Naturpark Saar-Hunsrück

Hermeskeil. Das Hotspot-Gebiet im Naturpark Saar-Hunsrück hat einen Flächenanteil von 1462 Quadratkilometern, das sind rund 70 Prozent der Naturparkfläche. Das Gebiet umfasst die Naturräume Baumholder Hochland, Hochwald-Idarwald, Hochwaldvorland, Oberes Nahebergland, Saar-Ruwer-Hunsrück und Unteres Saartal. "Wir freuen uns, dass jetzt Naturschutzprojekte in den Naturpark-Landkreisen Birkenfeld, Bernkastel-Wittlich, Merzig-Wadern, Saarlouis, St. Wendel und Trier-Saarburg vom Bund finanziell gefördert werden können", freut sich Naturpark-Geschäftsführerin Gudrun Rau. In den Hotspot-Regionen können thematische Schwerpunktprojekte gefördert werden. Dies betrifft 40 Tier- und Pflanzenarten wie etwa die Wildkatze, den Kiebitz, den Rotmilan, den Feuersalamander, die Gelbbauchunke, die Mopsfledermaus, die Barbe, den Apollofalter, den Goldenen Scheckenfalter, die Fluss-perlmuschel, das Breitblättrige Knabenkraut, das Gelbe Galmei-Stiefmütterchen und viele andere. Gut für die Lebensqualität

"Durch das Projekt wird auch die Wohn-, Freizeit- und Lebensqualität gesteigert, der Erlebniswert der Naturpark-Region erhalten und erhöht. Der Naturpark kann im Tourismus von einer erlebnisreichen und vielfältigen Landschaft wirtschaftlich profitieren", ist Rau überzeugt. "Die Auszeichnung des vom Naturpark errichteten Saar-Hunsrück-Steigs zu Deutschlands bestem Fernwanderweg erfolgte aufgrund des hohen Erlebnispotenzials durch die Vielfalt der Naturräume, der fantastischen Aussichten, der guten Wege- und Beschilderungsqualität und dem europaweit einmalig hohen Anteil an Naturwegen", so Gudrun Rau weiter. In den 30 ausgewählten Hotspot-Regionen sind "Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands" zu finden, da ein hoher Anteil der Weltpopulation nur hier vorkommt. Ihr Schutz hat einen hohen Stellenwert. Die Erfassung dient nicht nur dem direkten Schutz, sondern auch der Erhaltung und der Renaturierung von Lebensräumen gefährdeter Arten, um langfristig überlebensfähige Populationen zu sichern. Artenvielfalt wird geringer

Hauptziel der UN-Dekade "Biologische Vielfalt" ist es, den Abwärtstrend zu stoppen. Die Artenvielfalt nimmt weltweit und auch in Deutschland stark ab. Die Aussterberate übertrifft die natürliche Sterberate um das bis zu 1000-fache - und das ist vor allem durch menschliches Handeln bedingt. Die Völkergemeinschaft hat erkannt, dass gegen den Schwund der Vielfalt energisch gegengesteuert werden muss. Deshalb gibt es seit 1992 ein entsprechendes UN-Übereinkommen. red Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.biologischevielfalt.de

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