Millionenprojekt Netto-Kaltmiete ab sechs Euro

Trier-Feyen/Weismark · Normalverdiener in die Hochpreiszone: Auf dem Ex-Kasernengelände Castelnau entstehen auch 32 Sozialwohnungen. Mainz fördert das 6,5-Millionen-Euro-Projekt, und der Bauherr plant schon eine weitere Wohnanlage in Trier-Süd.

 Charles-Mannay-Straße 50 und 52: Hier können ab Mai 2018 Bezieher von niedrigen und mittleren Einkommen einziehen. TV-Fotos (2): Roland Morgen

Charles-Mannay-Straße 50 und 52: Hier können ab Mai 2018 Bezieher von niedrigen und mittleren Einkommen einziehen. TV-Fotos (2): Roland Morgen

Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"
 Mit Förderbescheid: Ulrich Dexheimer (Mitte), Vorstandschef der Investitions und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB). Außerdem im Bild (von links): David Becker (Geschäftsführer EGP), Martin Koch (Geschäftsführer Wohnraumentwicklung Feyen), OB Wolfram Leibe und Ortsvorsteher Rainer Lehnart.

Mit Förderbescheid: Ulrich Dexheimer (Mitte), Vorstandschef der Investitions und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB). Außerdem im Bild (von links): David Becker (Geschäftsführer EGP), Martin Koch (Geschäftsführer Wohnraumentwicklung Feyen), OB Wolfram Leibe und Ortsvorsteher Rainer Lehnart.

Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"

Trier-Feyen/Weismark Der Anlass war so bedeutsam, dass die rheinland-pfälzische Finanzministerin Doris Ahnen dabei sein wollte. Doch die aus Trier stammende SPD-Frau musste kurzfristig absagen. So fiel Ulrich Dexheimer, Vorstandschef der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), die Hauptrolle zu. Er überbrachte am Freitagnachmittag einen gut 3,8 Millionen Euro schweren Förderbescheid.
Orts des Geschehens: das Neubauprojekt Charles-Mannay-Straße 50/52 auf dem ehemaligen französischen Kasernengelände Castelnau, das die Entwicklungsgesellschaft Petrisberg (EGP) in ein neues Stadtviertel verwandelt. Dort herrscht zur Zeit die höchste Baukran-Dichte im Stadtgebiet. Lästermäuler sprechen von Triers - nach dem Landesgartenschau-Areal auf dem Petrisberg - zweitem "Millionärshügel". Doch in Feyen sollen auch weniger betuchte Menschen bezahlbaren Wohnraum finden können. Möglich wird das unter anderem durch das Engagement des Landes. Rund 6,5 Millionen Euro kostet das Projekt der Wohnraumentwicklungsgesellschaft Feyen; Mainz ist mit zwei ISB-Darlehen in Höhe von insgesamt rund 3,1 Millionen Euro und einem Tilgungszuschuss von knapp 710 000 Euro mit von der Partie.
In den beiden Häusern am Ende der nach dem Trierer Bischof in napoleonischer Zeit benannten Straße entstehen 32 staatlich geförderte Wohnungen, acht davon barrierefrei ausgestattet. Damit würden, so Dexheimer, die Anforderungen des demografischen Wandels berücksichtigt: "Hier können Senioren und Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben führen."
Gebaut wird seit vier Monaten, die Fertigstellung ist für kommenden Mai geplant. Die Nettokaltmieten werden für Haushalte mit niedrigem Einkommen (was bei einer Familie mit zwei Kindern bis zu 50 000 Euro sind) sechs Euro pro Quadratmeter betragen, bei mittlerem Einkommen (bis zu 78 000 Euro) werden sieben Euro je Quadratmeter fällig.
Oberbürgermeister Wolfram Leibe lobte das Vorhaben in höchsten Tönen: "Wir wollen, dass alle Menschen in Trier gut wohnen und sich ihre Mieten leisten können. Dieser heutige Schritt ist dabei ein wichtiger Baustein."
Ihr Ziel, "begehrenswerten Wohnraum endlich wieder bezahlbar machen", erreicht die Wohnraumentwicklung Feyen GmbH nach den Worten ihres Geschäftsführers Martin Koch mit einem "innovativen Konzept". Die Gebäude entstehen in Hybridbauweise. Die Decken bestehen aus Stahlbeton, die Stützen aus Stahl und die Außenwände aus Holzständerwerk nach einem Verfahren, das der am Bau beteiligte Zimmermann mit entwickelt hat. Resultat laut Koch: "Jetzt bekommen wir atmungsaktive Außenwände aus Holz statt Mauerwerk und Styropor."
Die künftigen Wohnadressen Charles-Mannay-Straße 50 und 52 bestechen aber auch wegen einer anderen wahrhaft herausragenden Eigenschaft. Die Häuser stehen am obere Ende des Ex-Kasernenareals und bieten Richtung Norden eine phänomenale Aussicht auf die gesamte Trierer City.
Wenn im kommenden Frühjahr die erste Mieter einziehen, will Martin Koch an einer anderen Stelle im Stadtgebiet "begehrenswerten und bezahlbaren Wohnraum" schaffen. Auf dem Gelände des Stadtwerke-Umspannwerks neben dem Finanzamt in der Hohenzollernstraße (Trier-Süd) plant er eine Anlage mit 54 Wohnungen, je zur Hälfte für Gering- und Mittelverdiener. Koch: "Auch hier werden wir Förderung bei der ISB beantragen.". OB Leibe drückte er gleich einen Aktenordner mit dem Bauantrag in die Hand. Informationen darüber, wie sie denn an eine der Wohnungen in Feyen kommen können und wie die Grundrisse gestaltet sind, finden Interessenten auf der Homepage der Wohnraumentwicklungsgesellschaft: <%LINK auto="true" href="http://www.wohnfuehlen-trier.de" text="www.wohnfuehlen-trier.de" class="more"%> Dort gibt es auch ein Bewerbungsformular.

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