Netzwerker wollen Kinder und Familien schützen

Trier · Die Stadt Trier und der Landkreis Trier-Saarburg arbeiten in Sachen Kinder- und Jugendschutz intensiv zusammen. In einer Netzwerkkonferenz trafen sich mehr als 150 Akteure der verschiedenen Einrichtungen und Institutionen.

Trier. Die Teilnehmer befassten sich unter anderem mit dem Thema "Mediennutzung in der Familie". Tenor der Diskussion: Das Wohl der Kinder zu schützen und ihnen und ihren Familien auch in schwierigen Situationen Unterstützung und Hilfe zukommen zu lassen, ist eine Aufgabe, die höchste Sensibilität erfordert. Bereits zum achten Mal in Folge wurde jetzt eine Netzwerkkonferenz durchgeführt, die vor allem als Forum für den Austausch in Sachen Kinderschutz unter der Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten dient.
In der Konferenz sind die Akteure der Institutionen, Einrichtungen und Dienste aus Kreis und Stadt vertreten, die in diesem Bereich tätig sind. Mehr als 150 Teilnehmer wurden in der Konferenz im Robert-Schumann-Haus in Trier gezählt. Sie befassten sich mit dem Schwerpunktthema "Mediennutzung in der Familie" und diskutierten über die Chancen und Risiken, die damit in Verbindung stehen.
Ärzte und Pädagogen


Dass das Netzwerk in Sachen Kinderschutz sich inzwischen in der Region etabliert hat, zeigt neben der Zahl auch die Vielfalt der Einrichtungen, die hier involviert sind. Die Netzwerker, die die Konferenz besuchten, kamen aus der freien Jugendhilfe, von den Beratungsstellen, den Jugendhilfeeinrichtungen, den Kindertagesstätten und Schulen, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion sowie von Polizei und Justiz. Außerdem nahmen Vertreter der Ärzteschaft und Fachleute aus der Psychotherapie sowie Mitarbeiter des Gesundheitsamtes und der Jugendämter von Kreis und Stadt teil.
Angelika Birk, Bürgermeisterin der Stadt Trier, begrüßte die Konferenzteilnehmer. Joachim Christmann, Geschäftsbereichsleiter in der Kreisverwaltung Trier-Saarburg, sprach das Schlusswort. Beide würdigten das große Engagement aller Beteiligten im Sinne der Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien in Stadt und Kreis. Gemeinsam habe man bereits viel erreicht, wenn es um die besonderen Bedürfnisse der Familien mit dem Nachwuchs in den verschiedenen Altersstufen gehe.
Der Nachmittag zeigte, dass auch das Thema Mediennutzung in seiner ganzen Vielfalt in den Familien mehr und mehr im Fokus steht und Aufmerksamkeit verdient. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die modernen Medien keinesfalls "verteufelt" werden dürfen, sondern dass sie ein wesentliches Element unserer Gesellschaft sind. Es gehe in erster Linie um den sinnvollen Umgang damit und damit einhergehend um eine Sensibilisierung der Eltern und Familien wie auch der im Kinder- und Jugendschutz tätigen Fachkräfte für die Gefahren einerseits und die Chancen andererseits, die damit in Verbindung stehen.
Großes Interesse fanden die Workshops. Dabei ging es um Fragen, wie sich der Medienkonsum von Eltern mit kleinen Kindern auf die Eltern-Kind-Bindung auswirkt und wie Fachkräfte die Eltern in der Medienerziehung beraten können. Auf dem Programm standen darüber hinaus aber auch Tipps und Anregungen, wie Medien in der praktischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen genutzt werden können sowie Hinweise dazu, welche wirklich guten kreativen Möglichkeiten Smartphone und Tablet bieten.
Eltern sind Vorbilder


Deutlich wurde, dass der Umgang und Einsatz von Medien heute zur familiären Erziehung gehören muss. Dabei geht es um die Vorbildfunktion von Eltern, um die Aufstellung von familiären Regeln, aber auch darum, dass die Erziehungsberechtigten Bescheid wissen und informiert sind darüber, wie, wann und wo die Kinder in den Medien unterwegs sind. Den Einrichtungen und Fachleuten fällt die Aufgabe zu, Familien anzubieten, sie dabei zu unterstützen, wenn dies nötig ist und auch zu erkennen, wenn es einen individuellen Bedarf gibt bei Familien, die sich an sie wenden oder die ohnehin schon Hilfen erhalten. In diesem Zusammenhang bot die Konferenz Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.
Es herrscht Einigkeit, dass die Netzwerkarbeit der vergangenen Jahre entscheidend dazu beiträgt, um erfolgreich, effektiv und bedarfsgerecht arbeiten zu können, wenn Familien Unterstützung bei der Erziehung benötigen. In diesem Sinne soll die gute Zusammenarbeit unter Federführung der beiden Netzwerkkoordinatorinnen, Angelika Mohr vom Kreisjugendamt und Martina Philippi vom städtischen Jugendamt, fortgesetzt werden. red

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