Neues Funktionsgebäude beim Kunstrasenplatz

Trier-Tarforst · Der Fußball- und Sportverein (FSV) Tarforst hat die offizielle Übergabe seines neuen Funktionsgebäudes direkt neben dem Kunstrasenplatz gefeiert. Nicht nur Sportler sollen von dem Haus als Versammlungs- oder Seminarstätte profitieren - diese ist allerdings nicht behindertengerecht.

 Die E-Jugend kickt vor dem neuen Funktionsgebäude des FSV Tarforst: Das Obergeschoss ist nicht barrierefrei erreichbar, und wegen einer Betonbrüstung ist die Sicht auf den Rasen beeinträchtigt. TV-Foto: Gabriela Böhm

Die E-Jugend kickt vor dem neuen Funktionsgebäude des FSV Tarforst: Das Obergeschoss ist nicht barrierefrei erreichbar, und wegen einer Betonbrüstung ist die Sicht auf den Rasen beeinträchtigt. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Tarforst. Schon vor dem Bau eines Kunstrasenplatzes wünschte sich der FSV ein neues Funktionsgebäude. Insbesondere für Kinder war der bisherige Weg über die Kohlenstraße zum alten Clubhaus und zu Containern unzumutbar, erinnerte der Vereinsvorsitzende Werner Gorges. Der mehr als 1500 Mitglieder große Verein freut sich nun über einen Neubau: Entstanden ist ein zweistöckiges Gebäude mit Sanitäranlagen, Umkleiden, Sozialräumen und einem Seminarraum mit Teeküche. Es sei eine "nicht ganz leichte Geburt gewesen", meinte Sportdezernentin Angelika Birk hinsichtlich der Kostenexplosition des Projekts.
Kein Geld für einen Aufzug


Nach der Förderzusage im Rahmen des Konjunkturpakets II stiegen die Kosten infolge "in die Höhe getriebener Preise" von ursprünglich 450 000 Euro auf 565 000 Euro. 272 000 Euro musste die Stadt aufbringen, davon wurden 128 000 als zinsloses Darlehen zur Vorfinanzierung des Eigenanteils vom Land gewährt, erklärte ein Mitarbeiter des Sportamts.
Der Ortsbeirat steuerte 60 000 Euro bei. Mit vertraglichen Folgen, wie Birk vor rund 100 Gästen erklärte: Das Gebäude wird nicht nur dem Sportverein zur Verfügung stehen, sondern kann auch von anderen Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten genutzt werden. Geplant wurde das Funktionsgebäude von der Stadt. Es ist mit einer solarthermischen Anlage für die Brauchwassererwärmung ausgestattet und unter energetischen Gesichtspunkten gebaut.
Realisiert wurde das Haus vom Architekturbüro Schaack und vom Ingenieurbüro Rittgen, beide Trier. Trotz aller Freude und Dankbarkeit ließ Gorges auch kritische Anmerkungen verlauten: "In Zukunft bitte intensiver mit den Nutzern an einen Tisch setzen", riet er mit Blick auf eine massive Betonbrüstung vor dem Versammlungsraum - sie versperrt die Sicht auf den Sportplatz. Zudem sei ein Fenster nicht brauchbar.
Das ist nicht das einzige Manko, wie sich bei einem Rundgang feststellen ließ: Zwar gibt es eine Behinderten-Toilette im Erdgeschoss. Das Obergeschoss ist allerdings nur über eine steile Treppe erreichbar. Für einen Aufzug habe das Geld nicht gereicht, meinte Gorges. gsb

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