Nicht nur Karl mag’s auf seinem Fest

Trier · Die Anziehungskraft des Straßenfests im Karl-Marx-Viertel war auch im dritten Jahr ungebrochen. "Milliuunen Leut" nutzten die vorübergehende Straßensperrung, um durch Brücken-, Karl-Marx- sowie Jüdemer-, Feld- und Antoniusstraße zu bummeln.

Trier. Normalerweise müssen sich Passanten der Brückenstraße auf zwei schmalen Fußgängerwegen an großzügig geparkten Autos vorbeiquetschen und beim Überqueren der Straße auf Autos, Zweiräder und Busse achten. Doch einmal im Jahr, wenn das Karl-Marx-Viertel Straßenfest feiert, ist alles anders. Dann wird die Fußgängerzone um Brücken-, Karl-Marx- sowie Jüdemer-, Feld- und Antoniusstraße erweitert. Und endlich können auch die Besucher des Karl-Marx-Hauses unbeschwert auf der Straße fotografieren, ohne dass jemand ruft: "Pass uff, de' Bus kümmt!"
Diesen Genuss ließen sich viele Einheimische und Touristen nicht entgehen. Essen, trinken, feiern, shoppen: An zahlreichen Essens- und Verkaufsständen hielten die Passanten inne, um sich die unterschiedlichen Speisen und Getränke der Gastronomiebetriebe schmecken zu lassen, ein Schuster ließ sich über die Schulter schauen, und viele Läden hatten an diesem Tag besonders attraktive Angebote. Künstler zeigten ihre Werke, und sogar der 198-jährige Karl Marx wurde in der Brückenstraße gesichtet - natürlich nicht wirklich: Michael Thielen präsentierte sich hier als Triers bekanntester Stadtsohn und ließ sich gerne mit den Gästen des Stadtteilfests fotografieren. Ebenfalls nicht ganz original ging es beim Stand des Vereins "Eine Chance für Pferde e. V." zu. Hier konnten Kinder auf einem gezäumten und gesattelten Pony reiten, ohne dass es Tierschutz-Diskussionen gab. Das Pferd war aus Holz, was den Spaß nicht minderte.
Nach einer Rede des Vorsitzenden des Veranstalters "IG Karl-Marx-Viertel e.V.", Christian Henniger, begann das vielfältige Bühnenprogramm. Die Fireworkers und das Trierer Theater waren am Start, ein DJ legte auf. Schade, dass schon am nächsten Tag aus der Partymeile wieder eine von der Innenstadt abgespaltene, verkehrsreiche Ecke wurde und es wieder heißen muss: "Pass uff, de' Bus kümmt!"
Nun heißt es warten bis zum nächsten Jahr, wenn das inzwischen etablierte Straßenfest des Karl-Marx-Viertels in die vierte Runde geht. kap

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