"Nicht zweigleisig operieren"

Man hätte in Anbetracht der kulturellen Zugnummer Konstantin mehr daraus machen können: der 125. Todestag von Karl Marx am 14. März, dessen Name in jüngster Zeit vermehrt von Trägern kultureller Veranstaltungen ins Spiel gebracht wurde. Städtische Angebote finden überwiegend in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Karl-Marx-Haus statt, "um Terminüberschneidungen zu vermeiden", betont das Rathaus.

 Das barocke Haus Brückenstraße 10: Hier erblickte Karl Marx am 5. Mai 1818 das Licht der Welt. TV-Foto: Roland Morgen

Das barocke Haus Brückenstraße 10: Hier erblickte Karl Marx am 5. Mai 1818 das Licht der Welt. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Es habe intensive Beratungen aller Beteiligten gegeben, sagt Hans-Günther Lanfer, Pressereferent der Stadt Trier. Mit dem Ergebnis, dass sich die Stadt an den Angeboten von Friedrich-Ebert-Stiftung und Karl-Marx-Haus beteiligen, aber man nicht "zweigleisig operieren" werde, "ohne dabei auf eigene Veranstaltungen ganz zu verzichten". Das geplante Kooperationsprojekt, die Vertonung des Kommunistischen Manifests als deutsche Erstaufführung, sei ausschließlich aus "organisatorischen und finanziellen Gründen" ins Wasser gefallen, erklärt Lanfer. Eineinhalb Jahre hätte man im Theater bereits ernsthaft an den Vorbereitungen gearbeitet. Schließlich habe man in Anbetracht der Zeit- und Personalknappheit "kapituliert". Damit ist ein Bonbon im Veranstaltungskalender verloren gegangen.Tag der offenen Tür am 5. Mai

Noch in Vorbereitungen stecken die Planungen, eine eigene Matinee zu veranstalten. Dabei soll möglicherweise der Film eines Trierer Filmemachers über Karl Marx gezeigt werden. Da der Film noch nicht auf Inhalt und Qualität begutachtet wurde, kommt als möglicher Matinee-Termin nur der Zeitpunkt um Marx' Geburtstag am 5. Mai in Frage. Zum Namen des Filmemachers und zur Art des Films wollte Lanfer keine Angaben machen. Ebenfalls zum 5. Mai wird sich die Stadt an dem Tag der offenen Tür der Friedrich-Ebert-Stiftung im Karl-Marx-Haus beteiligen. Dabei wird das Stadtmuseum Filmmaterial über einen Auftritt des Künstlers Joseph B e uys in der Zeit der 68-er zeigen. Bei dem interdisziplinären Workshop (der TV berichtete) am 14. März, dem Todestag von Marx, wird Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen ein Grußwort sprechen. Die zwischen dem 14. März und 5. Mai geplante Ausstellung mit dem Bildhauer Klaus Kammerichs findet unter Beteiligung des Stadtmuseums Simeonstift und der Europäischen Akademie für Bildende Kunst statt. Zudem verweist Lanfer auf spezielle Karl-Marx-Führungen, die die Tourist-Information an der Porta Nigra anbietet. Dort gebe es auch zahlreiche Souvenir-Artikel. "Natürlich möchten wir auch den 125. Todestag von Karl Marx nutzen, um auf den großen Sohn der Stadt zusätzlich aufmerksam zu machen", betont Lanfer. Umso bedauerlicher, dass das Marx-Oratorium nach TV-Informationen nun in London aufgeführt wird.

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