Oft rund um die Uhr im Einsatz

Sie putzt das Klo am Hauptmarkt, damit Gäste auch auf dem stillen Örtchen einen guten Eindruck von der Stadt haben. Er achtet in der Basilika darauf, dass nicht Touristen in Badekleidung die Andacht stören. Hunderte von Trierern arbeiten gerade in den Sommermonaten jeden Tag dafür, Tausenden von Gästen einen schönen Urlaub zu ermöglichen. Ihnen widmet der TV eine Serie. Heute: Markus Baacke, stellvertretender Leiter der Notaufnahme im Trie rer Brüderkrankenhaus.

 Markus Baacke, stellvertretender ärztlicher Leiter des Zentrums für Notaufnahme im Trierer Brü derkrankenhaus (links), hier mit dem Assistenzarzt Daniel Franzen. TV-Foto: Irina Figut

Markus Baacke, stellvertretender ärztlicher Leiter des Zentrums für Notaufnahme im Trierer Brü derkrankenhaus (links), hier mit dem Assistenzarzt Daniel Franzen. TV-Foto: Irina Figut

Trier. Wenn die Touristen im Sommer nach Trier strömen und sich einen Urlaub an der Mosel gönnen, muss Dr. Markus Baacke arbeiten. Der stellvertretende ärztliche Leiter des Zentrums für Notaufnahme im Trierer Brüderkrankenhaus versorgt rund um die Uhr Notfallpatienten, unter ihnen auch häufiger Gäste der Stadt.

Das Diensthandy von Baacke klingelt fast ununterbrochen. Ein Kollege bittet um Rat, ein Notfallpatient wartet auf eine Behandlung. Und dann gibt der 48-jährige Unfallchirurg Anweisungen oder eilt selbst dahin, wo seine Hilfe gebraucht wird. Der gebürtige Hannoveraner leitet seit sechs Jahren stellvertretend das Zentrum für Notaufnahme im Trierer Brüderkrankenhaus.

Amerikaner greifen oft zur Brieftasche



"Die Steuerungsfunktion gehört aufgrund meiner Position dazu. Neben der klinischen Tätigkeit macht mir der organisatorische Aspekt meiner Arbeit auch Spaß." Jeden dritten Tag hat Baacke 24 Stunden Dienst und muss den Patienten in Notfällen rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Trotz der hohen Arbeitsbelastung weiß der Arzt, sich zu motivieren: "Ich empfinde eine persönliche Freude, wenn ich den Menschen helfe." Dabei versorgt er auch häufig Urlauber, etwa Niederländer, Engländer oder Amerikaner. Meistens spreche man mit internationalen Touristen Englisch, aber auch ohne Sprachkenntnisse funktioniere es gut, berichtet Baacke.

"In meinem Bereich ist es zum Beispiel plastisch. Da kann man ein Röntgenbild zeigen, und die Patienten verstehen mich schon." Und wenn die Kommunikation zu scheitern drohe, würde der "Krankenhaus-Dolmetscher" hinzugezogen. "Viele Mitarbeiter sind bilingual", erklärt der Unfallchirurg. Oft seien bei den Touristen die gewöhnten Einstellungen zur medizinischen Versorgung zu spüren: Etwa bei den Amerikanern, die sofort nach der Behandlung zu ihrer Brieftasche griffen und fragten, was sie dafür bezahlen müssten.

Berliner reist 200 Kilometer aus Frankreich an



Auch mit deutschen Touristen erlebt Baacke "schon einige skurrile Sachen". Er erinnert sich gut an einen Urlauber aus Berlin, der wegen einer Nasenverletzung 200 Kilometer von Frankreich nach Trier ins deutschsprachige Krankenhaus gefahren ist. Oder an deutsche Jakobswegpilger, die sich Blasen gelaufen haben und in der Trierer Notaufnahme gepflegt wurden. Ungewollt wird Baacke zum Zeugen der Patientenschicksale: "Etliche Biografien von Touristen, die uns gestreift haben, haben mich berührt."

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