Opfergaben für ein gutes Gelingen

TRIER. Das hat es in der Region wohl noch nicht gegeben: Der Baubeginn des Japanischen Gartens auf dem Gelände der Landesgartenschau wurde mit einer original japanischen shintoistischen Zeremonie gefeiert.

 Für den Bau des japanischen Gartens bittet Shigeichi Suzuki um die Hilfe von Naturgöttern .Foto: Gabriela Böhm

Für den Bau des japanischen Gartens bittet Shigeichi Suzuki um die Hilfe von Naturgöttern .Foto: Gabriela Böhm

Hagel- und Regenschauer, heftige Windböen und kein Sonnenstrahl. Und das bei einer Zeremonie, ohne die im Land der aufgehenden Sonne kein Bau begonnen wird. Der Shintoismus - der Glaube der Japaner an Naturgottheiten - ist eng mit dem sozialen und kulturellen Leben der Japaner verbunden. Konsequent wurde der erste Spatenstich für den original Japanischen Garten am Montag mit einem feierlichen Brauch vollzogen. Sprechgesang und Sake

Shigeichi Suzuki, renommierter japanischer Landschaftsarchitekt des Trierer Japanischen Gartens und aus einer Familie mit shintoistischen Priestern stammend, übernahm die Rolle des Priesters. Vor einem Pavillion, in dem die geladenen Honoratioren Platz nahmen, war ein Altar eingerichtet. Eingedeckt mit Obst, Reis, Früchten und Reiswein - den Opfergaben für die Gottheiten. Mit einer Art Sprechgesang folgte Suzuki einer bestimmten Zeremonie, rief die Götter zu Hilfe, den Bau des Japanischen Gartens zu überwachen und gut zu beendigen. Eingebettet in die Feier waren die ersten symbolischen Spatenstiche, die von den Gästen nacheinander vollzogen wurden. Als Erste taten dies Baudezernent Peter Dietze und Masaki Osada, japanischer Generalkonsul in Deutschland. Überhaupt waren etliche Vertreter der Deutsch-Japanischen Gesellschaft auf den Petrisberg gekommen, um dem hier zu Lande ungewöhnlichen Ritus beizuwohnen. Suzuki war in eine original-shintoistische Priesterkleidung geschlüpft, selbst an den Füßen trug er japanische Getas (Holzschuhe). Mit einem Schluck Sake für die Honoratioren endete der offizielle Teil der Feier. In den nächsten Tagen wird der Japanische Garten gestaltet. Dazu wird Suzuki mit einer sechsköpfigen japanischen Gärtnermannschaft zunächst die aus Japan gelieferten Findlinge und Steine im Gelände anordnen. Später folgen die Pflanzung von Bambus und Moosen und der Bau einer Pagode. Sämtliche verwendete Materialien und Pflanzen stammen aus Japan. Die Vorarbeiten wurden von einer einheimischen Firma übernommen. Der Japanische Garten wird von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft und JTI gesponsert. Die Anlage wird auch nach Beendigung der Landesgartenschau dauerhaft bestehen bleiben.

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