Pfalzeler ärgern sich übers Bistum

Trier-Pfalzel · Ein weiterer Schritt zur neuen Pfalzeler Kindertagesstätte: Der Ortsbeirat hat dem Grundsatz- und Bedarfsbeschluss zum Neubau in städtischer Hand zugestimmt. Für Diskussionen sorgt die Höhe der finanziellen Beteiligung des Bistums. Der Stadtrat entscheidet heute endgültig über die Vorlage.

 Das Kindergartengebäude in Pfalzel – hier ein Foto vom Sommer 2015 – ist marode und soll abgerissen werden. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Das Kindergartengebäude in Pfalzel – hier ein Foto vom Sommer 2015 – ist marode und soll abgerissen werden. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Foto: friedemann vetter (ve.), Friedemann Vetter ("TV-Upload vetter"

Trier-Pfalzel. Eigentlich war die Freude im Pfalzeler Ortsbeirat angesichts des geplanten Neubaus der Kita aus städtischer Hand groß. Doch der Blick auf die voraussichtliche Finanzierung des Gebäudes auf den Tennisplätzen in der Hans-Adamy-Straße trübte bei einigen Beiratsmitgliedern die Stimmung. Durch das angestrebte Ziel, den Neubau bis Ende 2018 fertigzustellen, können zwar staatliche Fördersummen in Anspruch genommen werden - die Höhe der geplanten Zuschüsse des Bistums sorgten allerdings für Unmut.
Kirche weist Kritik zurück


Andreas Schleimer (SPD) kritisiert, es sei sehr traurig, dass das Bistum sich auch bei dieser Maßnahme nicht dazu durchringen könne, eine höhere Förderung zu zahlen. Jörg Seibert (FWG) warb gar dafür, sich einen anderen Träger für die Kita zu suchen - "wenn wir sowieso die Kosten übernehmen". Er könne sich nicht auf eine Vorlage einlassen, in der auch Abrisskosten für den Altbau aufgeführt seien. Christine Wendel von der bischöflichen Pressestelle Trier verweist aufgrund der Kritik auf den Gesamtzusammenhang: Katholische Träger würden durch die Beteiligung an den Betriebskosten die öffentlichen Haushalte entlasten. Eventuelle Abrisskosten würden nur in Abzug gestellt, "falls das Objekt im derzeitigen Zustand nicht mindestens zum Grundstückswert veräußert werden kann". Ortsvorsteherin Margret Pfeiffer-Erdel betont jedoch, es gebe ihr gegenüber vonseiten der Stadt eine Versicherung, dass dem nicht zugestimmt würde. Laut städtischer Vorlage liegt der Baukostenzuschuss des Bistums bei 875 000 Euro - mit eventuellen Abzügen. Wendel ergänzt jedoch, dass jährlich etwa 100 000 Euro laufende Betriebskosten aus Kirchensteuermitteln finanziert würden, was bei der angestrebten 25-jährigen Trägerschaft etwa 2,5 Millionen Euro entspräche. Der Pfalzeler Ortsbeirat hat die Vorlage unter dem Vorbehalt, dass die Abrisskosten für das ehemalige Kita-Gebäude nicht von der Stadt übernommen werden, bei einer Gegenstimme angenommen. Auf der Sitzung des Stadtrats am heutigen Donnerstag wird darüber erneut diskutiert. sebiExtra

Das schimmelbefallene Kita-Gebäude in der Stiftsstraße gehört der Katholischen Kirchengemeinde Pfalzel - Betriebsträger ist die Katholische Kita gGmbH. Der Kita-Betrieb ist zurzeit in Container ausgelagert. Der Neubau soll mit Zuschüssen des Bistums erfolgen und weiterhin mindestens 25 Jahre durch die Kita gGmbh betrieben werden. Das geplante Gebäude in der Hans-Adamy-Straße soll Platz für die bisherigen fünf Gruppen sowie jeweils eine neue Gruppe für Kinder unter drei Jahren und Vorschulkinder bieten. sebi

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