Trierisch balaawern Plädoyer für den Flabbes

Wir Trierer unterscheiden scharf (und wissenschaftlich höchst angreifbar) zwischen Menschen, die verstännisch (vernünftig) sind und solchen, denen es an Verstännischkaat fehlt.

 **** eli@s-Archivfoto **** Mundartexperte Horst Schmitt. Mundart-Experte Horst Schmitt.Mundartexperte Horst Schmitt.Mundart-Experte Horst SchmittMundartexperte  Horst Schmitt. ,  -+- WG: Horst Schmitt  ------------------------------------------- Von: Horst Schmitt[SMTP:H.U.SCH@ARCOR.DE] Gesendet: Freitag, 2. September 2011 08:56:47 An: Schmitz Michael Betreff: Horst Schmitt Diese Nachricht wurde automatisch von einer Regel weitergeleitet. Guten Tag, Herr Schmitz, Josef Marx hat mir gesagt, dass Sie noch ein Portraitfoto von mir benötigen. Ich schicke es Ihnen hier im Anhang. Es ist das selbe Bild, das ich Ihnen schon einmal im Juli sandte, aber doppelt genäht hält besser. Mit freundlichen Grüßen Horst Schmitt

**** eli@s-Archivfoto **** Mundartexperte Horst Schmitt. Mundart-Experte Horst Schmitt.Mundartexperte Horst Schmitt.Mundart-Experte Horst SchmittMundartexperte Horst Schmitt. , -+- WG: Horst Schmitt ------------------------------------------- Von: Horst Schmitt[SMTP:H.U.SCH@ARCOR.DE] Gesendet: Freitag, 2. September 2011 08:56:47 An: Schmitz Michael Betreff: Horst Schmitt Diese Nachricht wurde automatisch von einer Regel weitergeleitet. Guten Tag, Herr Schmitz, Josef Marx hat mir gesagt, dass Sie noch ein Portraitfoto von mir benötigen. Ich schicke es Ihnen hier im Anhang. Es ist das selbe Bild, das ich Ihnen schon einmal im Juli sandte, aber doppelt genäht hält besser. Mit freundlichen Grüßen Horst Schmitt

Foto: h_lalu <h_lalu@volksfreund.de>

Nach dieser Einteilung gibt es natürlich weitaus mehr verstännisch als onnverstännisch Leit, aber die Mundart hat den Angehörigen dieser Randgruppe trotz ihres seltenen Vorkommens eine ansehnliche Zahl von Schimpfwörtern zugedacht.

Da gibt es grob gesagt den Döllbes, Schaofskobb, Beklobbden, Blödmann und Daos.  Nun gilt es, darunter zwei Kategorien fein zu unterscheiden: erstens eine harmlose Variante, zu der dän Döllbes und dä Schaofskobb gehören, zweitens eine gefährliche Variante. Dazu gehören dä Beklobbden, dä Blödmann und dän Daos.

Im Einzelnen: Dän Döllbes ist ein läppischer Einfaltspinsel, und dä Schaofskobb ist ein Depp, also eine Person, die nicht sonderlich flink im Denken ist. Mit Vorsicht sind dagegen dä Beklobbden, dä Blödmann und dän Daos zu genießen. Das sind unberechenbare, manchmal gefährliche und aggressive Zeitgenossen, denen man gerne aus dem Weg geht. Hier paart sich schon mal Dummheit mit Frechheit.

Und dann gibt es noch zwei weitere Wesen, die durch das „Vernünftig-Raster“ des Trierers fallen, nämlich dä Gäggijen und dä Flabbes. Diese beiden sind tatsächlich auch nicht so richtig vernünftig, wie es die braven Leute gerne hätten, aber diese Unvernunft hat etwas Exklusives und  sie unterscheidet sich wohltuend von Dummheit und Stupidität.

Dä Gäggijen und dä Flabbes präsentieren sich als „verrückte Kerle“, launige Narren, schrullige Querdenker, muntere Gecken und fantasiebegabte Einzelgänger. Da wundert es nicht, dass unter Künstlern die Gäggijen und die Flabbessen überproportional vertreten sind.

 Und mal ehrlich, wünschen wir uns nicht selbst schon mal, hier und da ein bisschen etwas von einem Gäggijen und einem Flabbes zu haben?

                                 Horst Schmitt

Weitere Kolumnen finden Sie im Buch „Platt ist nicht platt“ von Horst Schmitt, Verlag Michael Weyand, 14,95 Euro.

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