Ehrung Weit über die Pflicht hinaus

DAUN/Trier · Polizeipräsident Rudolf Berg hat Beamte geehrt, die unter großem Einsatz Menschen gerettet haben. Darunter waren auch Sven Konrad und Sabine Barzen von der Polizei Daun.

 Das Foto zeigt Polizeipräsident Rudolf Berg (Zweiter von rechts) mit den geehrten Polizeibeamten, ihren Dienststellenleitern und Vertretern des Personalrates.

Das Foto zeigt Polizeipräsident Rudolf Berg (Zweiter von rechts) mit den geehrten Polizeibeamten, ihren Dienststellenleitern und Vertretern des Personalrates.

Foto: Medienhaus Trierischer Volksfreund/Christian Sprau

„Es ist mir als Polizeipräsident wichtig, Ihre Leistungen in herausgehobener Weise anzuerkennen und nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen, als wäre das alles selbstverständlich,“ begrüßte Rudolf Berg 13 seiner Mitarbeiter, die sich zur Feierstunde im Polizeipräsidium eingefunden hatten.

Sie hatten im Jahr 2017 und Ende Jahres 2016 in sehr schwierigen Situationen Menschen vor dem Tod oder einem schweren Unglück gerettet und sich dabei zum Teil auch selbst in eine sehr gefährliche Situation gebracht.

Berg betonte, die Geehrten hätten ihre Pflicht nicht nur mit voller Hingabe erfüllt, sondern in einem Übermaß. Sie hätten in den jeweiligen Situationen schnell, professionell und klug gehandelt und dabei zum Teil bewusst Risiken für die eigene Sicherheit in Kauf genommen.

Im Dezember 2016 wurden die Polizeikommissare Sebastian Dahm und Peter Schömann von der Polizeiinspektion Trier zu einem Kellerbrand in Trier-Kernscheid gerufen. Aufgrund der starken Rauchentwicklung im Treppenhaus konnten die Einwohner nicht aus dem Haus fliehen und flüchteten auf den Balkon. Die beiden Polizeibeamten handelten schnell und improvisierten eine Lösung. Auf dem Nachbargrundstück fanden sie zwei Leitern, die sie zur Rettung der Menschen einsetzten.
Im September 2017 versorgten Polizeikommissar Sven Konrad und Polizeikommisaranwärterin Sabine Barzen von der Polizei in Daun einen Mann, der mit seiner Frau auf
der L 28 bei Daun-Steinborn im Auto unterwegs war und sich seine
Halsschlagader aufgeschnitten hatte. Die Polizisten schafften es, den stark blutenden Mann zu stabilisieren, und er wurde umgehend ins Krankenhaus transportiert.
Der nächste Fall spielte in Idar-Oberstein. In einem Hinterhof in der Hauptstraße  verunglückte ein 77-jähriger Mann. Er stürzte von seinem PKW-Anhänger und war in Lebensgefahr. Die Polizeikommissare Rene Dietrich, Fabian Schimper und Polizeikommisaranwärterin Simone Veldenzer belebten mittels Herzdruckmassage den Verunglückten und stabilisierten ihn, bis die weiteren Rettungskräfte eintrafen.
Bei der Ehrung der Taten wurden  das professionelle und schnelle Eingreifen geehrt, aber Rene Dietrich spricht auch von den Belastungen des Jobs. „Ich wurde durch familiären Kontakt auf den Beruf des Polizisten aufmerksam. Ich sehe ihn als sozialen Dienst an, aber manchmal hat man auch Fälle, die sehr unter die Haut gehen, und da fällt es mir schon schwer, nachdem die Uniform am  Abend ausgezogen ist, die persönliche Distanz  zu schaffen.“

Fabian Schimper spricht über die Attraktivität des Berufs. „Besonders die Abwechslung macht den Reiz aus. Ich könnte nicht acht Stunden am Tag nur im Büro sitzen.“

Kriminaloberkommissar Tobias Jacobs von der Kriminalinspektion Trier und Kommissaranwärter Nicolas Bohr von der Hochschule der Polizei erlebten ihren besonderen Einsatz erst vor wenigen Wochen. Am 16. November setzten sie sich auf der A 1 mit ihrem Dienstfahrzeug vor einen Audi, der durch gefährliche Fahrweise aufgefallen war, bremsten ihn ab, drängten ihn langsam gegen die Mittelleitplanke und brachten ihn zum Stehen. Wie sich herausstellte, hatte der Fahrer einen medizinischen Notfall erlitten.

Die weiteren Geehrten: Polizeioberkommissarin Nadja Fetzer und Polizeikommissar Patrick Bernard von der Polizeiinspektion Schweich, Polizeikommissar Marco Rodermund und Polizeikommissar Adrian Mosur von der Polizeiinspektion Zell, Polizeihauptkommissar Gerhard Bonertz von der Polizeiinspektion Hermeskeil.

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