Projekt "Rückenwind" erhält Brückenpreis des Landes

Trier/Mainz · Das Projekt "Rückenwind - Hilfen für Angehörige Inhaftierter" in Wittlich hat zusammen mit fünf weiteren Projekten den Brückenpreis des Landes Rheinland-Pfalz erhalten. Träger ist der SKM-Diözesanverein Trier.

Trier/Mainz. "Engagement leben, Brücken bauen, Integration stärken" - unter diesem Motto hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Brückenpreis an sechs Projekte und Vereine verliehen, die sich um den Dialog verdient gemacht haben. Die Ministerpräsidentin würdigte die Preisträger bei einer Feierstunde in der Staatskanzlei.
Faktor der Integration


"Die Initiativen, die heute ausgezeichnet werden, leben von den Ideen, der Kreativität und dem Engagement von Menschen. Ihnen wollen wir Dank sagen und ihre Arbeit öffentlich würdigen", sagte die Ministerpräsidentin.
Der Brückenpreis stelle dabei eine Seite des Ehrenamtes in den Mittelpunkt, die ihr besonders wichtig sei. Malu Dreyer: "Bürgerschaftliches Engagement stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es verbindet Menschen und baut Brücken zwischen verschiedenen Gruppen und Lebenswelten. Es ist damit ein wichtiger Faktor gesellschaftlicher Integration."
Eine Jury hatte die schwierige Aufgabe, aus den 97 Bewerbungen die Preisträger zu bestimmen. Gefragt wurde nach den erzielten Integrationseffekten, nach der Modellhaftigkeit der Projekte, aber auch nach der Anzahl der freiwillig Engagierten und den erreichten Adressaten. Neben einer symbolischen Brücke erhalten die Preisträger zur Unterstützung ihres Engagements 2000 Euro.
In der Kategorie "Bürgerschaftliches Engagement gegen soziale Benachteiligung, Ausgrenzung und Diskriminierung" erhielt das Projekt "Rückenwind - Hilfen für Angehörige Inhaftierter" in Wittlich den Brückenpreis. Träger ist der SKM-Diözesanverein Trier.
Wird der Partner, Vater, Sohn oder Bruder inhaftiert, gerät für viele Angehörige die Welt aus den Fugen. Konsequenzen der Haft sind starke soziale, psychische und finanzielle Belastungen für die Angehörigen. Sie haben Schuldgefühle, sie werden plötzlich von Freunden, Nachbarn und Kollegen gemieden, sind verunsichert, weil sie keine Kenntnisse über Regelungen und Abläufe des Strafvollzugs haben, schämen sich, haben Angst vor Stigmatisierung und Diskriminierung und sind einsam.
Unter der Trägerschaft des SKM-Diözesanvereins Trier wurde im Oktober 2010 im Rahmen eines Modellprojektes in der Nachbarschaft der Justizvollzugsanstalt und Jugendstrafanstalt Wittlich die Einrichtung "Rückenwind" ins Leben gerufen. Sie hat sich in den vergangenen drei Jahren zu einer wichtigen Besucherkontaktstelle, Beratungs- und Anlaufstelle für Angehörige von Inhaftierten entwickelt.
"Rückenwind" unterstützt die betroffenen Angehörigen in Form von Hilfe zur Selbsthilfe mit dem Ziel, ihnen in der schwierigen Zeit der Inhaftierung beizustehen und sie zu einer selbstständigen Lebensführung zu befähigen. red

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