Punks in Israel

TRIER-NORD. (red) "Israel ist ein kleines Land. Vielleicht passiert hier demnächst eine Punkrockrevolution." Dieses Fazit eines israelischen Punks stammt aus dem ungewöhnlichen Film "Jericho's Echo - Punkrock in the Holy Land" der Amerikanerin Liz Nord, den die Deutsch-Israelische Gesellschaft, die Aktion 3. Welt Saar und das Jugendzentrum Exzellenzhaus vor 60 Besucherinnen und Besuchern präsentierten.

Die Dokumentarfilmerin Liz Nord war aus San Francisco angereist, um gemeinsam mit dem Musikjournalist Johannes Dechant einen kontroversen Film und ein Sonderheft eines Musikmagazins über die israelische Punk- und Hardcoreszene zu präsentieren. Vieles erscheint ähnlich, und doch gibt es Unterschiede. Punks in Israel geraten mit dem Staat in Konflikt, zum Beispiel weil sie den Wehrdienst verweigern, was dem israelischen Konsens einer wehrhaften Gesellschaft widerspricht. Gleichzeitig wissen die jüdisch-israelischen Punks aber auch, was sie an Israel haben. Liz Nord betont: "Israel ist das einzige Land im Nahen Osten, in dem es Punks gibt. In den palästinensischen Gebieten gibt es keine Punks, und unter israelischen Arabern kenne ich nur sehr wenige Punks." Die arabischen Gesellschaften bieten nicht die gleiche Möglichkeit zur Entwicklung eines Undergrounds, obwohl auch die Jugend in arabischen Gesellschaften im Zeichen von MTV und Satellitenfernsehen langsam aufbegehrt.

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