Rätsel lösen mit Hilfe aus dem All: Lucky erklärt euch, wie moderne Schatzsuche mit GPS-Geräten funktioniert

Bollendorf · Echte Schätze gibt es nur in Piraten-Geschichten? Stimmt nicht. In Deutschland sind fast 40 000 „Kostbarkeiten“ versteckt. Wer danach sucht, benutzt heute allerdings keine Schatzkarten mehr, sondern kleine GPS-Geräte. Wie die funktionieren, hat Lucky sich bei Schatzsuchern in der Eifel angeschaut.

Rätsel lösen mit Hilfe aus dem All: Lucky erklärt euch, wie moderne Schatzsuche mit GPS-Geräten funktioniert
Foto: Christa Weber

Im Eifel-Ort Bollendorf hat der Leiter der Jugendherberge, Steffen Nork, ein neues Hobby entdeckt: Geocaching (gesprochen Geokäsching). Dabei versteckt jemand einen Schatz und hinterlässt Hinweise, damit andere Menschen das Versteck finden können. Steffen Nork geht heute mit einer ganzen Gruppe auf Schatzsuche.

Ein Pfeil auf dem Monitor zeigt den Weg an

Dazu bekommt jeder ein GPS-Gerät. Das ist ein Apparat, so groß wie ein Handy. Er funktioniert so ähnlich wie ein Navigationsgerät im Auto: Er zeigt den richtigen Weg zum Versteck. Das geht so: "Die Geräte empfangen Signale von Satelliten aus dem Weltall", erklärt Nork. "Damit errechnen sie unsere eigene Position auf der Erde und die ungefähre Position des Schatzes." Um dorthin zu gelangen, müssen die Schatzsucher einfach dem Pfeil auf dem Monitor folgen, er weist ihnen die Richtung.

Das Gerät zeigt auch an, wie weit sie noch vom Schatz entfernt sind. Heute sucht die Gruppe ein besonderes Versteck. Die Schatzsucher müssen nämlich auf dem Weg erst viele spannende Rätsel lösen, bevor sie den Schatz erreichen. Das GPS-Gerät führt die Schatzjäger zuerst an eine Brücke, deren Baujahr sie aufschreiben müssen. An Station zwei zählen sie Treppenstufen. Das Todesdatum auf einem Soldaten-Grab ist der letzte Hinweis.

Ein bisschen Rechnen gehört auch dazu

"Jetzt geht die Rechnerei los", lacht Nork. Alle Hinweise sind nämlich Zahlen, die zusammengezählt werden müssen. Das Ergebnis verrät die Position des Schatzes.

Schatzjäger Lucas (8) trägt diese Position in sein GPS-Gerät und lässt es suchen. Er findet das Versteck als Erster: ein kleines Loch mitten im Wald. Darin liegt eine Plastikbox mit Kulis, Anhängern und einer CD. Lucas darf die CD herausnehmen, dafür legt Steffen Nork einen Anhänger in die Box. Denn wer etwas vom Schatz behalten will, muss tauschen — das ist Regel beim Geocaching. In der Box liegt auch ein kleines Buch, in das die Schatzsucher ihre Namen eintragen. So weiß der Besitzer, dass sein Versteck heute gefunden wurde. Dann versteckt Lucas die Dose wieder für die nächste Schatzsuche, und die Gruppe macht sich auf den Heimweg. Die Suche hat alle begeistert: "Geocaching ist cool", schwärmt der 13-jährige Bastian. Auch sein Freund Marco ist im Schatzjäger-Fieber: "Die Rätsel zu lösen und dann den richtigen Weg zu finden, macht echt Spaß!"

Extra

Schatzsuche:

Im Internet gibt es spezielle Seiten, auf denen alle Orte auf der ganzen Welt aufgeschrieben sind, wo jemand einen Schatz vergraben hat. Solche Seiten sind www.opencaching.de und www.geocaching.de. Dort findet ihr die Positionen von Verstecken in eurer Nähe, die ihr dann in Form von Zahlen in ein GPS-Gerät eingeben könnt. Dazu gibt's auch Infos zur Schwierigkeit der Strecke und zur Zeit, die ihr einplanen müsst. Wenn ihr euch ein Versteck ausgesucht habt, braucht ihr nur noch feste Schuhe, was zum Schreiben, ein Tauschgeschenk und ein GPS-Gerät. Die gibt es ab ungefähr 150 Euro. Bei den Tauschgegenständen solltet ihr darauf achten, dass sie wasserfest sind und nicht sofort kaputt gehen. Könnte ja sein, dass es eine Weile dauert, bis nach euch der nächste Schatzsucher das Versteck findet.

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