Trier. Im Audimax der Universität Trier grübeln Jugendliche in den steil aufsteigenden Sitzreihen des Hörsaals über ihren Aufgaben. Das Papier knistert, die Kugelschreiber rasen unter den strengen Blicken der Korrektoren über die Fragebögen. Die Zeit drängt, nur noch eine Stunde bis zur Abgabe. Vielen Schülern ist die Anspannung ins Gesicht geschrieben, andere dagegen lehnen sich bereits zufrieden auf dem Sitz zurück.
Doch es ist keine Klausur wie jede andere an der Universität, heute geht es um Medaillen. Trier ist in dieser Woche Austragungsort der 50. Mathematik-Olympiade, in der Deutschlands größte Mathetalente gesucht werden. 192 Schüler von Hamburg bis München haben es ins Finale nach Trier geschafft und rechnen in zwei Klausuren um mathematisches Gold. Im Test müssen sie drei anspruchsvolle Aufgaben knacken und dabei ihren kreativen Umgang mit mathematischen Methoden beweisen.
Auch für die Organisatoren ist die Mathe-Olympiade eine Herausforderung: Über 200 000 Teilnehmer traten allein in diesem Jahr beim Wettbewerb an. Für die Finalrunde in Trier arbeiteten der Verein Mathematik-Olympiaden, das Land Rheinland-Pfalz und der Fachbereich Mathematik der Universität Trier zusammen, um 192 Finalisten und 120 Korrektoren aus ganz Deutschland in der Moselstadt zusammenzubringen.
Hoffnungsträger für Trier ist der 13-jährige Pascal Hein vom Auguste-Viktoria-Gymnasium. Nach der über vier Stunden dauernden Klausur ist der Achtklässler sichtlich erleichtert. Für Pascal Hein ist es bereits die dritte Teilnahme an der Mathematik-Olympiade, bislang gab es jedoch keine Medaille für den Trierer Schüler. Dies soll sich bei der Preisverleihung am Mittwoch ändern, findet Pascal: "Heute fand ich die Aufgaben noch relativ einfach. Ich hoffe auf eine Medaille." Ansonsten zählt auch bei der Mathe-Olympiade das Motto: Dabei sein ist alles.