Riesenerfolg für Trierer Busfahrer: Gleicher Lohn für alle

Trier. · Die Fahrer der Stadtwerke Trier waren bisher in zwei Klassen geteilt: 45 Mitarbeiter verdienten mehr und hatten geringere Arbeitszeiten als ihre 120 Kollegen. Diese Ungleichheit endet am 1. April.


Die Struktur der Stadtwerke hat es bisher ermöglicht, die Busfahrer des Konzerns in zwei Klassen zu teilen und sie unterschiedlich zu bezahlen, obwohl sie den gleichen Job machen. Die Mehrheit der Stadtwerke-Busfahrer, insgesamt 120, sind angestellt bei der Stadtbus GmbH, einer Tochter der Stadtwerke. 45 weitere Fahrer sind direkt bei der Muttergesellschaft SWT angestellt, einer Anstalt des öffentlichen Rechts (AÖR). Die Mitarbeiter der AÖR verdienen mehrere Hundert Euro mehr im Monat als ihre Kollegen der Stadtbus GmbH, haben eine um 30 Minuten geringere Arbeitszeit pro Tag und eine bessere Absicherung, falls mal etwas passiert.

Der Betriebsrat der Stadtbus GmbH hat 2015 versucht, die Anerkennung der Muttergesellschaft SWT AÖR sowie der beiden Töchter SWT Verkehrs GmbH und SWT Stadtbus GmbH als Gemeinschaftsbetrieb vor dem Arbeitsgericht durchzusetzen - ein erster Schritt auf dem langen Weg zur Gleichbehandlung der Stadtwerke-Busfahrer. Doch dieser Versuch scheiterte, das Gericht lehnte den Antrag ab (der TV berichtete mehrmals).

Völlig überraschend teilte Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe am Freitag mit, dass diese Ungleichheit ab dem 1. April nicht mehr besteht. Alle 120 Fahrer der Stadtbus GmbH werden ab heute in die SWT AÖR wechseln und damit auch besser verdienen als bisher.

"Die Ausgliederung ist damit beendet", sagt Leibe, der auch im Aufsichtsrat der Stadtwerke sitzt. "Wir sehen diesen Schritt als notwendig an, weil wir im öffentlichen Dienst auch eine besondere Verantwortung tragen."
Olaf Hornfeck spricht für den Vorstand der Stadtwerke Trier: "Die Stadtbus GmbH wird nicht aufgelöst. Sie besteht noch, allerdings ohne konkrete Aktivitäten." Der Konzern wolle prüfen, in welcher Form die Tochtergesellschaft in Zukunft genutzt werden soll.

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