Runter vom Sofa, rein ins Seniorenbüro

Trier · Beim Tag der offenen Tür im Haus Franziskus gibt es Kritik an der Stadt Trier, und die Gäste erfahren, wer das Zentrum nutzt.

 Franz-Josef Euteneuer plaudert aus dem eigens mitgebrachten Nähkästchen. TV-Foto: Karin Pütz

Franz-Josef Euteneuer plaudert aus dem eigens mitgebrachten Nähkästchen. TV-Foto: Karin Pütz

Foto: Karin Pütz (kap) ("TV-Upload P?tz"

Trier Ricarda Kuhner, erste Vorsitzende des Seniorenbüros Trier, gibt zu, dass sie "schrecklich aufgeregt" sei, als sie die zahlreich erschienenen Gäste im Haus Franziskus begrüßt. Der Verein hatte anlässlich seines einjährigen Bestehens zum Tag der offenen Tür eingeladen. In den vergangenen Jahren führte die geplante Schließung des Hauses zu Verwirrung (der TV berichtete mehrfach). Ricarda Kuhner zählt die vielfachen Angebote für Senioren auf und betont, dass ohne die ehrenamtlichen Helfer diese Vielfalt nicht möglich sei. Karin Otto, seit sechs Jahren Vorsitzende des Fördervereins, nutzt die Anwesenheit von Bürgermeisterin Angelika Birk und appelliert an die Stadt: "Verändert Begegnungen, schafft Räume, öffnet Türen!" Ihr Anliegen sei es, ein "offenes Haus" ohne vorherige Anmeldung und Terminvereinbarungen zu bieten. In den beengten und nicht barrierefreien Räumen des Kutscherhauses sei dies nicht möglich. Angelika Birk weist auf die Wichtigkeit einer Begegnungsstätte für Senioren hin: "Alter ist nicht nur Gebrechlichkeit, sondern die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben." Dass das Seniorenbüro wertvolle Arbeit für eine immer älter werdende Gesellschaft leistet, sei ihr bewusst, und sie schließt ihre Rede mit den Worten: "Machen Sie weiter so!" Dass da von der Stadt aus finanziell noch mehr ginge, findet der langjährige Hausleiter Franz-Josef Euteneuer und plaudert leidenschaftlich "aus dem Nähkästchen", das er tatsächlich in den Händen hält. Er kritisiert die Stadt und spricht vom "Birk-Effekt: Wir würden ja gern, wenn wir könnten", mit dem die Belange des Hauses seiner Ansicht nach immer wieder vertröstet würden. Birk hatte in ihrer Rede betont: "Es geht nur in einem guten Miteinander." Dem TV gegenüber sagt sie: "Viele alte Menschen auch aus dem Umland nutzen die Angebote des Seniorenbüros. Ich würde mir wünschen, dass der Landkreis sich entsprechend an den Kosten beteiligt." Bei Essen und Trinken und einem Rahmenprogramm kommen die Gäste im Kutscherhaus in der Kochstraße ins Gespräch und lassen die Veranstaltung am frühen Abend ausklingen.

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