Ruwerer Straßenstrich: Ortsbeirat fordert Verbot

Trier · Einstimmig hat sich der Ortsbeirat Ruwer-Eitelsbach dafür ausgesprochen, dass der Straßenstrich, der sich in der Ruwerer Straße angesiedelt hat, weg soll. Das Trierer Sperrgebiet, innerhalb dessen Straßenprostitution verboten ist, müsse "umgehend" auf den gesamten Stadtteil Ruwer-Eitelsbach ausgeweitet werden, fordert der Ortsbeirat von der Stadtverwaltung.

 Straßenstrich (Symbolbild).

Straßenstrich (Symbolbild).

Foto: istock

Trier. "Sehr viele besorgte Eltern" hätten sich in den vergangenen Wochen bei ihr gemeldet und sich darüber beschwert, dass in der Ruwerer Straße seit einigen Wochen zwei Prostituierte ihre Dienste anbieten, erklärte Ortsvorsteherin Monika Thenot in der Sitzung des Ortsbeirats Ruwer-Eitelsbach am Mittwochabend. "Und auch ich habe die Befürchtung, dass da was passieren kann", sagte Thenot. Zwar hat die Polizei keine Hinweise, dass der rechtlich zulässige Mini-Straßenstrich ein kriminelles Umfeld anzieht. Aber dass es zu Straftaten wie Drogenhandel oder Raub käme, kann nach Ansicht von Monika Thenot trotzdem nicht für die Zukunft ausgeschlossen werden. "Wir müssen da den Anfängen wehren", erklärte die CDU-Stadträtin.
Auch Oberbürgermeister Klaus Jensen hatte bereits erklärt, dass ein Straßenstrich an der viel befahrenen Hauptzufahrtsstrecke in den Ortsteil Ruwer nicht akzeptabel sei. Der zuständige Ordnungsdezernent Thomas Egger hat ebenfalls eine Ausweitung des Sperrgebiets, innerhalb dessen Straßenprostitution unzulässig ist, angekündigt. Allerdings haben Jensen und Egger auch darauf hingewiesen, dass eine Gesamtlösung gefunden werden muss und die Frauen nicht einfach aus der Ruwerer Straße in ein anderes Gebiet verdrängt werden dürften. Der Ruwerer Ortsbeirat ließ diese Problematik dagegen außer Acht: "Wir sind da jetzt mal ganz egoistisch und denken an uns", erklärte Thenot.
Schließlich sei entlang der Ruwerer Straße ein neuer Radweg geplant. "Es kann nicht sein, dass die ganzen Radfahrer - darunter viele Kinder - dann genau dort entlang fahren müssen, wo die Frauen ihre Dienste anbieten", argumentierte Thenot.
"Kein Verständnis" hatte der Sprecher der CDU-Fraktion im Ortsbeirat dafür, dass die Stadtverwaltung "den Zustand" schon seit Wochen hinnehme und noch nicht gehandelt habe. Die Sprecher von FWG und SPD schlossen sich der CDU-Meinung an: Für die SPD ist "das kriminelle Potenzial" des Straßenstrichs "unverkennbar", außerdem seien "labilere Jugendliche gefährdet". Die FWG führte als "sozialen Aspekt" für ein Verbot an, dass die Frauen in der Ruwerer Straße schließlich "mutterseelenallein" stünden und gewissen Gefahren ausgesetzt seien. Einstimmig beschloss der Rat schließlich, die Stadtverwaltung aufzufordern, die Sperrzone auf den Stadtteil und die Gemarkung Ruwer-Eitelsbach umgehend zu erweitern. Die Planungen für die drei Rundwanderwege, die die Bürgerinitiative (BI) Naherholung Ruwer ausweisen will, schreiten voran. Arno Schäfer, erster Vorsitzender des Vereins, stellte die Pläne am Mittwochabend dem Ortsbeirat vor. Für die beiden längeren Rundwege - 5,9 und 6,7 Kilometer lang - hätte die Struktur- und Genehmigungsbehörde ihre Zustimmung fest zugesagt. Auch der Landkreis Trier-Saarburg, die Trierer Stadtverwaltung und die Verbandsgemeinden Schweich, Kenn und Ruwer hätten den Wegen zugestimmt. Sobald alle Genehmigungen schriftlich vorlägen, beginne die Auftragsvergabe, sagte Schäfer. Für den dritten, mit 3,7 Kilometer deutlich kürzeren Weg, gäbe es dagegen Genehmigungsschwierigkeiten, die unter anderem vom Eigentümer einer Teilfläche abhängen. Die beiden längeren Rundwege führen südöstlich von Ruwer ein Stück gemeinsam durch die Weinbaulage Duisburger Hof. Danach trennen sich die Wege. Der längere führt rund um die Solaranlage und durch Eitelsbach. Der zweite führt am Sportplatz entlang bis zur Bundesstraße 52 und von dort nördlich an Ruwer vorbei bis in die Ortslage zurück. Die Wege sollen mit weißen Pfeilen auf blauem und rotem Grund gut sichtbar an Bäumen und Pfählen markiert werden. Vier Infotafeln mit Streckenbeschreibungen und mehrere Ruhebänke sind geplant. Finanziert werden die Wanderwege aus dem Ortsbeiratsbudget. Ortsvorsteherin Thenot dankte der BI Naherholung Ruwer ausdrücklich für ihr Engagement in Sachen Rundwanderwege. woc

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort