Samba-Stimmung und Streusalz-Einsatz

Rund 10 000 Zuschauer - und damit deutlich weniger als in den vergangenen Jahren - feuerten die Starter beim Trierer Silvesterlauf an. Die Streudienste hatten die morgens vereiste Strecke aber bestens präpariert.

Trier. (BP) Der vom TV präsentierte Trierer Silvesterlauf wird gerne das "deutsche Sao Paulo" genannt - wegen der Samba-Atmosphäre an der Strecke. Streckensprecher Wolf-Dieter Poschmann drehte den Spieß aber um und sprach in Bezug auf den berühmtesten Silvesterlauf der Welt vom "brasilianischen Trier". Aber die südamerikanische Metropole hat einen Vorteil gegenüber der ältesten Stadt Deutschlands: Dort hat man an Silvester keine Probleme mit plötzlich einsetzendem Eisregen.

Ab acht Uhr morgens wurde gestreut



"Die Straßen rund um Trier sind völlig vereist", meldete am Silvestermorgen um 9 Uhr der Verkehrsfunk. Da waren die Mitarbeiter der Stadtwerke Trier schon eine Stunde im Einsatz, um die Laufstrecke zu streuen und auch die Zuschauerplätze vom Eis zu befreien. "Die haben eine tolle Arbeit gemacht", lobte Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen. Als sich um 13.30 Uhr pünktlich zum ersten Start die Sonne zeigte, hofften die Veranstalter noch auf viele spätentschlossene Zuschauer, doch um 15 Uhr setzte dann wieder bitterkalter Regen ein. "Beim Wetter steckt man nicht drin", sagte Berthold Mertes, der Vorsitzende des Veranstalters "Silvesterlauf e.V.".

"Der Wintereinbruch hat uns viele Zuschauer gekostet. Aber die, die da waren, kamen auf ihre Kosten und haben für tolle Stimmung gesorgt." Rund 10 000 Fans säumten die Strecke, 2007 waren es noch 15 000 bis 20 000 gewesen. Daher hielt sich auch der Andrang in den Geschäften, die meist bis 14 Uhr geöffnet hatten, in Grenzen.

Dem Blitzeis fiel auch der Auftritt einer Sambatruppe zum Opfer, die bei der Anreise nach Trier einen Unfall hatte. Und auch die Verteilung des Konfettis wurde rationiert. "Wir haben nur die Hälfte dessen ausgegeben, was wir vorbereitet hatten. Durch das Konfetti wäre die Strecke noch rutschiger geworden. Das wäre zu gefährlich gewesen", sagte Mertes, der den Streckenverlauf aber als die "am besten gestreuten Straßen Triers" bezeichnete.

Bereits um sieben Uhr hatten die 150 Helfer mit dem Aufbau begonnen, hatten die Streckenabsperrungen und die erstmals eingesetzte Videoleinwand auf dem Hauptmarkt installiert. "Die Leinwand war ein Riesengewinn. Wir haben nur positive Rückmeldungen von Zuschauern und Läufern bekommen. Das war ein absolut geglückter Testlauf für unseren 20. Jubiläumslauf 2009", sagte der Vereinschef. Weitere Neuerungen waren die verlegten Startplätze für die einzelnen Läufe, auch dies klappte laut Mertes zu "90 Prozent".

Großes Lob hatten alle Organisatoren für die Arbeit der Helfer parat, die "bis zum Rande der Erschöpfung arbeiteten", wie Mertes sagte. "Bei gutem Wetter kann jeder eine solche Veranstaltung stemmen, aber was bei diesen Bedingungen gemacht wurde, war sensationell", ergänzte Lauf-Organisationsleiter Egbert Ries.

Um 20 Uhr war alles wieder abgebaut



Seine Männer waren bis 20 Uhr im Einsatz, bis alles wieder abgebaut war - damit auf dem Hauptmarkt auf das neue Jahr angestoßen werden konnte. Allein der Abbau der Videoleinwand dauerte über drei Stunden. Also mussten sich die Helfer beeilen, als der letzte Läufer im Ziel war.

Da hatten die meisten Zuschauer Triers gute Stube schon wieder verlassen. "Es ist jedes Jahr toll", meinte Irmi Schmitz aus Saarbrücken, die seit Jahren Stammgast ist. Und zum Jahreswechsel stießen Läufer und Organisatoren bei der großen Gala im Mercure auf den 20. Geburtstag an. Mehr über den Silvesterlauf finden Sie im Sportteil auf den Seiten 15, 16, 17 und 18.

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